Gelsenkirchen. Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge reagiert auf die Ergebnisse der WAZ Innenstadt-Umfrage. Das fordert sie von den Akteuren.

Die WAZ-Innenstadt-Umfrage unserer Lokalredaktion unter der Fragestellung „Was fehlt Ihnen in den Gelsenkirchener Stadtzentren“ hat teils ernüchternde Ergebnisse und Meinungen zutage gebracht. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, gibt sie doch ein klares Stimmungsbild ab. Die Tendenz: Die Teilnehmer meiden ihre Innenstädte rund um Bahnhof- und Hochstraße. Wie reagiert Stadtoberhaupt Oberbürgermeisterin Karin Welge auf die Kritik?

Gelsenkirchener meiden ihre Innenstädte: „Entspricht nicht meiner Wahrnehmung“

„Dass die Innenstädte gemieden werden, entspricht nicht meiner Wahrnehmung“, sagt die OB. Gerade die Gelsenkirchener City sei „regelmäßig sehr gut besucht“. Dabei spiegele sich in einer Innenstadt immer auch die gesamte Stadt. „Alt und Jung, arm und reich, einheimisch und zugewandert treffen aufeinander, aber auch soziale Probleme spiegeln sich. Das sei, so Welge, „vollkommen normal“.

Dass sich viele Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener noch mehr Attraktivität wünschten, nehme sie aber auch wahr. „Die beste Möglichkeit, die eigene Innenstadt stabiler und attraktiver zu machen, ist, sie zu unterstützen, und dort einkaufen zu gehen“, ist Karin Welge überzeugt.

„Dass sich die Innenstädte nach zwei Pandemie-Jahren, vor allem aber durch ein deutlich gewandeltes Kaufverhalten in einer schwierigen Situation befinden, ist ein Fakt und bei weitem kein spezifisches Gelsenkirchener Phänomen“, sagt Karin Welge auch.

Als einen Baustein neben vielen anderen führt OB Welge das Sofortprogramm Innenstadt an, das auch in Gelsenkirchen anläuft. „Wir nehmen die Situation sehr ernst und haben genau aus diesem Grund erst unlängst im Rahmen von Machbarkeitsstudien untersuchen lassen, welche Gastronomiekonzepte etwa in Buer zu einer Vitalisierung beitragen könnten oder welche intelligenten Folgenutzungen sich für die großen Immobilienblöcke realisieren lassen“, so Welge.

Die OB mahnt aber an: „Derartige Ideen erfordern einen längeren Atem.“ Und sie würden den Willen sowie das Mitwirken aller Akteure vor Ort erfordern. Auch wenn die Verwaltung Impulse gibt und als Motor fungiert, braucht es am Ende auch den Innovationswillen und die Kompromissbereitschaft der Immobilienbesitzer, des Handels und der Verbände“, ist Welge überzeugt.

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