Gelsenkirchen-Ückendorf. Flammen zerstören Bestände und Gebäude der Gelsenkirchener Kerzenfabrik Stuwa. Auch ein Malermarkt ist betroffen. 102 Löschkräfte sind im Einsatz
Kerzen, Lacke, dazu ein Öltank – und lodernde Flammen. Diese Mischung ist höchst brisant. An der Ückendorfer Straße 28-32 traf die Feuerwehr Gelsenkirchen auf solch eine Brandsituation. Samstag um 23.03 ging auf der Leitstelle der Alarm ein. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwache Altstadt vor Ort waren, quoll bereits dicker Rauch aus den Fenstern einer Lagerhalle, die ersten Flammen schlugen bereits durchs Dach. Fast fünf Stunden sollte es dauern, bevor der Brand unter Kontrolle war. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis weit in den Sonntag an.
Gelsenkirchener Feuerwehr löst Gesamtalarm aus
Der Gewerbebereich liegt zwischen Dessauer und Ückendorfer Straße. Verschiedene kleinere Firmen haben hier ihren Sitz, die Wohnbebauung ist nah. Die Feuerwehr aktivierte kurz nach dem Alarm die Warnapp Nina, um vor Geruchsbelästigung, Rauch und eventuellen Gefahrstoffen zu warnen, zudem wurden umgehend weitere Löschkräfte angefordert. Das Gefahrenpotenzial schien groß. „Sofort wurde der Außenangriff über mehrere Drehleitern in drei Einsatzabschnitten eingeleitet, während sich die Einsatzkräfte parallel einen Zugang zum Gelände und den Gebäuden verschafften“, teilte die Feuerwehr zum Vorgehen in der Nacht mit. Weiteres Thema: Trotz Corona – Rekordjahr für die Gelsenkirchener Feuerwehr
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Kerzen, aber wohl auch Lacke und Farben brannten. Die Stuwa-Kerzenmanufaktur hat hier ihren Standort, direkt nebenan liegt ein Malermarkt mit entsprechendem Sortiment. Dekokerzen, Naturlichte, Duft- oder auch Massagekerzen und Hautpflegeprodukte lagerten im laut Feuerwehr etwa 1000 Quadratmeter großen zentralen Hallen- und Bürotrakt, in dem offenbar das Feuer ausbrach.
Trakt des Malermarkts wurde durch den Brand offenbar stark verrußt
Die Lagerware in den Hallen wurde durch das Feuer extrem aufgeheizt. Zunächst „mussten daher die Rauchgase massiv gekühlt werden, um in die Gebäude vorgehen zu können“, so Manuel Schneider von der Feuerwehr Gelsenkirchen. Dort befand sich, neben der Lagerware, auch ein Öltank, der abgekühlt werden musste. Den Einsatzkräften gelang es, dass Übergreifen der Flammen auf einen dritten Hallenbereich zu verhindern. Der Trakt des Malermarkts wurde durch den Brand offenbar stark verrußt. Aufgrund der großen Mengen brennbaren Materials im Keller des Gebäudes und der großen Hitze entschied der Einsatzleiter, den kompletten Bereich mit Schaum zu fluten. Um 3.54 Uhr konnte dann „Brand unter Kontrolle“ gemeldet werden.
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Während der gesamten Einsatzdauer wurden die Kräfte der Berufsfeuerwehr von der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt. Wie schon am Sturmtag zuvor wurde Gesamtalarm ausgelöst, so Feuerwehrsprecher Carsten Jost. Neun Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr halfen mit zahlreichen Kräften vor Ort bei den Löscharbeiten, besetzten aber auch die verwaisten Wachen im Stadtgebiet nach. Insgesamt waren so 102 Einsatzkräfte in den Einsatz eingebunden.
Regen und stürmisches Wetter erschwerten die Löscharbeiten
Das schlechte Wetter in der Nacht von Samstag auf Sonntag erschwerte die Arbeiten zudem. „Die Löschkräfte waren vom Regen klatschnass“, so Jost. „Sie wurden deshalb alle anderthalb bis zwei Stunden ausgetauscht. Weiteres Thema:Mann wird bei Sturm in Gelsenkirchen von Ast verletzt
Sonntag blieb der Bereich für die Nachlöscharbeiten abgesperrt. Brandermittler der Kripo nahmen vor Ort ihre Tätigkeit auf. Zur Höhe des Schadens liegen noch keine Angaben vor.
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