Gelsenkirchen. Rudi Assauer war Schalker durch und durch. Jetzt bekommt der legendäre Schalke-Manager eine Gedenkstätte im Schatten der Arena - seiner Arena.
Ganz Schalke gedenkt an diesem 6. Februar einem der Größten in der blau-weißen Vereinsgeschichte: „Rudi“ Rudolf Assauer. Der legendäre Manager verstarb am 6. Februar 2019, beerdigt wurde er anonym im Schlosswald zwischen Herten und Gelsenkirchen. Eine Weile lang pilgerten Schalke-Fans in das Waldstück, mit der Zeit wurden es aber immer weniger. Vergessen würden sie auf Schalke ihren Rudi aber niemals. Nun soll Assauer, soll der Manager und Macho, der Macher und Malocher, der Schalke so sehr liebte und lebte, eine neue Gedenkstätte bekommen.
Dort, wo schon andere Schalke-Legenden liegen – gerade erst wurden die Gebeine Stan Libudas dorthin umgebettet – soll Rudi Assauer auf dem Schalke Fan-Feld das Ehrengrab mit der Nummer 04 bekommen - im Schatten der Arena, die zweifelsohne auch zu Assauers Vermächtnis gezählt werden darf.
„Nicht nur heute sind meine Gedanken bei Dir. Du fehlst so sehr.️ Ein Leben lang bist Du mein Vater, mein Vorbild und mein Held in so vielen Dingen! Du hast Dir Deine letzte Ruhestätte auf dem Schalke Fan-Feld im Schatten Deiner Arena schon gewünscht, als es diesen noch gar nicht gab. Leider wurde Dir dieser Wunsch nicht erfüllt. Nach langer Planungsphase möchte ich Dir nun diesen Wunsch trotzdem erfüllen und eine Gedenkstätte auf dem Schalker Fan Feld errichten. Für Dich möchte ich an diesem so besonderen Ort einen Platz der Erinnerung schaffen, den Du Dir immer gewünscht hast und der Dir gerecht wird. Einen Ort, an dem die Menschen an Dich denken und Dich auch „am Mittelkreis“ besuchen können“, erklärte am dritten Todestag ihres Vaters Rudi Assauers Tochter Katy Assauer.
Ender Ulupinar, Gelsenkirchener, Schalker, Unternehmer und Geschäftsführer dieses wohl einzigartigen Friedhofs, kommt für die Kosten der Gedenkstätte auf, die an Assauers Geburtstag am 30. April in einer feierlichen Zeremonie enthüllt werden soll.
Rudi Assauer, Malocher und Macho
Assauer wurde nicht von allen geliebt, aber er wurde respektiert. Weil er das verkörperte, was in der Kunstwelt Fußball viele für sich in Anspruch nehmen: Er war stets direkt, war authentisch. Und Assauer machte stets deutlich, dass er nicht mit allen Entwicklungen und Auswüchsen des Profifußballs etwas anfangen konnte. Als er gefragt wurde, ob auch Schalke einen Mentaltrainer einstellen werde, knurrte er: „Das Wort ,mental’ gab es zu meiner Zeit als Spieler gar nicht. Nur eine Zahnpasta, die so ähnlich hieß.“ Mit diesen Sprüchen wurde der Mann, der für Dortmund und Werder Bremen 307 Bundesligaspiele bestritt, zur Legende. Das Image als Malocher und Macho pflegte und kultivierte er – nicht zuletzt mit Werbespots für eine Biermarke.
Nur wenige Jahre nach dem Bau der Arena war Assauer mit der schrecklichen Diagnose konfrontiert, vor welcher er sich sein Leben lang gefürchtet hatte: Alzheimer. Sein Gedächtnis ließ nach, seine Erinnerungen verblassten. „Wir jedoch werden Rudi nie vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, heißt es an diesem 6. Februar in einem der zahlreichen Gedenk-Schreiben in den Sozialen Netzwerken.
Bald schon werden Freunde und Fans einen neuen Ort des Gedenkens bekommen.