Gelsenkirchen. Seitdem ein Frachter die Rohrbrücke im Gelsenkirchener Stadthafen gerammt hat, ist der Westhafen gesperrt. Nun kriegt die Brücke „Leitplanken“.
Nach dem Frachterunglück im Gelsenkirchener Stadthafen bleibt der westliche Stadthafen weiter gesperrt. Bei Gelsen-Log, dem städtischen Dienstleister für den Hafenbetrieb aus der Stadtwerkegruppe, geht man derzeit davon aus, dass frühestens ab der fünften Kalenderwoche, also Anfang Februar, die Zufahrt wieder freigegeben werden kann.
Frachtschiff prallte vor Weihnachten vor die Gelsenkirchener Hafenbrücke
Am 17. Dezember war ein Frachter gegen die Rohrbrücke geprallt, über die Pipelines zwischen dem Raffineriebetrieb von BP in Horst und den Hafenbebetrieben (Trans-Tank, Arsol Aromatics) laufen. Bei dem Unfall wurden Träger und Stahlseile beschädigt, die Rohrverbindungen blieben weitgehend unversehrt. nach dem Befund eines beauftragten Statikers bestand – vor allem bei Winddruck – Einsturzgefahr für das Bauwerk. Sicherungsarbeiten wurden eingeleitet, die Durchfahrt ist seither untersagt. Lesen Sie auch: Neue Halle, weitere Loks, mehr Personal. Gelsen.Log rüstet auf
Bei Avangard-Malz werden pro Woche rund 3500 Tonnen Getreide verarbeitet
Zwar konnte Ende des Jahres der Pipelinebetrieb wieder aufgenommen werden, doch der Warenumschlag vom Wasser aus wird erst wieder möglich, wenn die Reparaturarbeiten abgeschlossen sind. Besonders betroffen ist Avangard Malz. Dort werden pro Woche rund 3500 Tonnen Getreide verarbeitet, die normalerweise per Binnenschiff geliefert werden. Weiteres Thema: Gelsenkirchen: Müller’s Mühle weiß den Veggie-Boom zu nutzen
Die Mühle Rüningen stellt Umschlagkapazitäten für die Sperrzeit bereit
Avangard kann für die Reparaturzeit mit der Mühle Rüningen an der Werftstraße kooperieren und dort freie Kapazitäten nutzen. Seither lässt die Groß-Mälzerei dort ihre Fracht löschen. Im Lkw-Pendelverkehr wird von dort die Gerste ins Avangard-Lager gefahren. „Zum Glück können wir so unseren Wochenbedarf decken. Bisher hat auch das Wetter weitgehend mitgespielt. So kriegen wir unsere Ware trocken hierher“, sagt Betriebsleiter Markus Schneider.
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An der Rohrbrücke laufen aktuell Sondierungsarbeiten für die Kampfmittelsuche, so eine Stadtwerke-Sprecherin. Die tragenden Brückenteile sollen im Anschluss einen Auffahrschutz bekommen, um besser gegen mögliche Havarien gerüstet zu werden. Dafür werden vor den Pfeilern große Rohre mit bis zu 1,20 Meter Durchmesser in den Boden gerammt, die „künftig als eine Art Leitplanke dienen“ sollen.
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