Gelsenkirchen. Raser und Posern sind ein Problem, nicht nur in Gelsenkirchen. Die Polizei hat den Druck erhöht durch mehr Kontrollen. Eine Bilanz.

Nicht jeder Auto-Umbau ist legal. Und weil Tuning-Fans sich auch Gelsenkirchen fürs Schaulaufen ausgesucht haben, hat die Polizei die Poserszene im Blick, denn nicht jeder Umbau ist legal. Spätestens seit Poser-Treffpunkte wie das Apollo-Kinocenter in Erle oder den Parkplatz am Amphitheater in Horst überrollt haben mit Blechlawinen überrollt wurden, kämpft die Polizeibehörde verstärkt gegen die Auswüchse der PS-Schauen.

Gelsenkirchener Polizei schreibt 79 Anzeigen. 19-Jähriger fällt dreimal hintereinander auf

Die Polizei hat 2021 bisher 79 Anzeigen gegen Fahrer und/oder Halter gefertigt, die Fahrzeuge unsachgemäß betrieben haben. In 39 Fällen waren die Mängel so gravierend, dass die Autos sichergestellt worden sind, um die Betriebserlaubnis fachlich überprüfen zu lassen. Bei elf dieser Wagen wurde die Prüfplakette entfernt und der Weiterbetrieb bis zur Mängelbeseitigung untersagt. Einsicht ist in der Szene aber nicht immer zu finden, die Raser und Poser halten die Behörden praktisch ständig in Atem.

Seat mit Flammenauspuff, Fahrwerk und Rad-Reifen-Kombi unzulässig

Negativbeispiel ist ein 19 Jahre alter Gelsenkirchener, der gleich dreimal in diesem Jahr auffiel. Zuerst am 16. Juni, als ihn Beamte an der Pierenkemperstraße in Erle anhielten und kontrollierten. Sein Seat war derart manipuliert worden, das es zu Fehlzündungen kam, sogar Flammen schlugen aus dem Auspuff. Das Fahrwerk und die Rad-Reifenkombination waren ebenso unzulässig. Kein Einzelfall.

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Am 17. September fiel der 19-Jährige mit einem VW auf der Cranger Straße in Erle auf. Auch hier stellten die Beamten derart gravierende Mängel fest, dass sie das Fahrzeug sicherstellten. Ein Gutachten ergab später, dass die Mängel so verkehrsgefährdend waren, dass die Inbetriebnahme des VW untersagt wurde.

Gelsenkirchener geht mit Mängel-VW der Polizei erneut ins Netz

Das störte den Autofan aber nicht im Geringsten. Am 9. Dezember wurde der Gelsenkirchener mit dem gleichen Auto erneut von der Polizei in Erle angehalten. Die zuvor beanstandeten Mängel waren nicht beseitigt, das Fahrzeug wurde erneut sichergestellt.

Zu den Hotspots der Szene gehört auch das Hafenquartier Graf Bismarck mit seiner Marina. Hier hat sich auch eine Dating-Szene etabliert.