Gelsenkirchen. Nach dem Schalke-Spiel findet WAZ-Redaktionsleiter Sinan Sat: Dynamo-Fans sollten von allen Auswärtsspielen ausgeschlossen werden. Ein Kommentar.

Vor nahezu ausverkauftem Haus zu spielen, zu jubeln, zu feiern, ist in Zeiten einer weltweiten Pandemie etwas ganz besonderes. Der vielbeschworene „Mythos“ war am Samstagabend regelrecht zu spüren.

Nach dem Schalke-Spiel: Das Verhalten der Dynamo-Fans ist unentschuldbar

Dennoch darf alle Euphorie nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fans aus Dresden einmal mehr brutale Gewalt angewendet und diese dann zur Schau getragen haben. [Lesen Sie auch: Schalke gegen Dresden: So bewertet die Gelsenkirchener Polizei den Großeinsatz]

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Denn wer sich fragt, was die orange-farbenen Westen eigentlich symbolisieren sollten, die zwischen all den anderen orange-farbenen Westen im Dynamo-Block wegen ihres etwas anderen Farbtons herausstachen, dem sei gesagt: Das waren die Westen der Ordner, die durch äußerste Gewaltanwendung geraubt wurden. Da wurden Ordner skrupellos verprügelt und bedroht, die für ein paar Euro in der Stunde ihr Einkommen aufbessern, damit irgendwelche Kleingeister „Trophäen“ zur Schau stellen können?!?

Großeinsatz der Polizei beim Spiel Schalke gegen Dynamo Dresden.
Großeinsatz der Polizei beim Spiel Schalke gegen Dynamo Dresden. © dpa | Unbekannt

Das ist verachtenswert und unentschuldbar!

Dynamo-Fans sollten nach all den vielen Ausschreitungen schlicht und einfach von allen Auswärtsspielen ausgeschlossen werden. Dass es „ansonsten relativ ruhig geblieben ist“ und die schlimmsten Befürchtungen der Polizei nicht eingetreten sind, ist kein Trost für die verprügelten Ordner.

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Zehntausenden friedlichen Schalke-Fans Alkohol im Stadion zu verbieten, wie es die Polizei wollte, während man überall ums Stadion herum „richtig“ trinken kann, ist indes nicht nur geschäftsschädigend für Schalke, sondern auch unsinnig. Szene-Kenner - auch bei der Polizei - wissen, Alkohol ist für gewöhnlich nicht das Aufputschmittel der Wahl gewaltsuchender Hooligans und Ultras. Stattdessen hat das Alkoholverbot erwartbar dazu geführt, dass eben doch sehr viele Fans relativ spät ins Stadion gekommen sind. Man hat halt draußen vorgetrunken.