Gelsenkirchen. Auf Gelsenkirchener Intensivstationen kämpfen vor allem Ungeimpfte mit schweren Covid-Erkrankungen. Aber immer wieder trifft es auch Geimpfte.
Seit einigen Tagen schon liegt die Zahl der Corona-Patienten in den Gelsenkirchener Krankenhäusern bei etwa 20 Personen. Verglichen mit den Patientenzahlen vom Sommer ist das zwar relativ hoch, bei einer Einwohnerzahl von etwa 265.000 Menschen laboriert aber nur jeder 0,0075. Gelsenkirchener aktuell in einem hiesigen Krankenhaus an einer Corona-Erkrankung.
Die Auslastung der Intensivkapazitäten durch Covid-19-Fälle wird stadtweit mit 10,9 Prozent angegeben. Jeder zweite Corona-Patient muss aber auf einer Intensivstation behandelt werden, sechs der insgesamt zehn Intensivpatienten müssen gar beatmet werden.
Auf Nachfrage der WAZ hatte Gelsenkirchens Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff erklärt, dass zu Beginn dieser Woche jeder Vierte der 20 Corona-Patienten in den Krankenhäusern bereits gegen Corona geimpft ist. Zwei Menschen lagen gar trotz Impfung auf einer Intensivstation. Alle aktuell betroffenen Patienten seien älter als 60 Jahre.
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Bundesweit lag laut Robert-Koch-Institut (RKI) der Anteil der „wahrscheinlichen Impfdurchbrüche an Covid-19-Fällen auf Intensivstationen“ in der Gruppe der Über-60-Jährigen zuletzt bei 24,1 Prozent. Der Anteil der geimpften Corona-Infizierten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, lag bei 36,8 Prozent.
Das RKI erklärt dazu: „Dass im Laufe der Zeit mehr Impfdurchbrüche verzeichnet werden, ist erwartbar, da generell immer mehr Menschen geimpft sind und sich SARS-CoV-2 derzeit wieder vermehrt ausbreitet. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, als vollständig geimpfte Person mit dem Virus in Kontakt zu kommen.“
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In Gelsenkirchen gab es bei mehr als 186.000 vollständigen Impfungen bisher insgesamt 466 Impfdurchbrüche bei vollständig geimpften Personen, neun davon waren sogar schon dreimal geimpft. In nur sehr wenigen Fällen kam es laut Stadt dabei zu einem schweren Verlauf.
Deutschlandweit wurden von Februar bis Mitte September 11.419 Corona-Patienten intensivmedizinisch versorgt. Bei 210 davon wurde von einem Impfdurchbruch ausgegangen (1,84 Prozent). Im Zeitraum von Mitte August bis Mitte September waren 1186 Corona-Patienten auf Intensivstationen, bei 119 davon wurde ein Impfdurchbruch angenommen, was 10,03 Prozent der Fälle entspricht.
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Die Impfdurchbrüche mit schweren Verläufen seien noch immer im einstelligen Prozentbereich. Und meist treffe es dann sehr alte Menschen oder Patienten, deren Immunsystem etwa durch eine Chemotherapie oder eine dauerhafte Kortisonbehandlung ohnehin geschwächt ist.
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