Gelsenkirchen. Angelika Skrok ist Schneiderin und Modegestalterin. Sie zeigt, wie man aus Altem Neues machen kann - ob an der Nähmaschine oder im Garten.
Aus alten Dingen Neues erstellen: Upcycling ist seit ein paar Jahren echter Trend. „Ich mache das schon so lange, da gab es das Wort noch gar nicht oder zumindest war es noch nicht so geläufig“, sagt Angelika Skrok. Die 51-Jährige schneidert schon seit vielen Jahren eigene Kleidung um, nutzt Materialien, die an anderer Stelle nicht mehr benötigt werden oder wertet kaputte Gegenstände so auf, dass sie wieder funktionieren.
Mit ihrem Label „Geliskrok“ verkauft sie zudem unter anderem Taschen über ihren Onlineshop. Als Materialien kommen hierbei alte Lkw-Planen, Teppiche oder Feuerwehrschläuche zum Einsatz. Einige ihrer Kleidungsstücke hat sie bereits so verändert, dass sie im komplett neuen Look erstrahlen. Auch wenn sie es - wie an ihren gefärbten Haaren erkennbar - gerne bunt mag, versucht sie sich bei den Taschen farblich eher zurückzuhalten.
Einige ihrer Kleidungsstücke hat die Mutter von Zwillingen bereits so verändert, dass sie im komplett neuen Look erstrahlen. „Ich finde es aber immer schön, wenn man an den Sachen erkennen kann, was es vorher war“, sagt die Gelsenkirchenerin. Beispielsweise hat sie bereits aus einem alten Kinderjeansmantel einen Rock genäht. Aus zwei alten Shirts wurde ein neues. An eine Jeansjacke, die ihr nicht mehr gefiel, nähte sie bunte Ärmel aus Jersey. Und auch zwei Lederjacken, eine in lau, die andere in pink, wurden zu einem neuen Kleidungsstück. „Mir haben die Schnitte einfach nicht mehr gefallen und die Jacken saßen nicht gut. Da habe ich mich dazu entschieden, aus beiden eine neue zu machen“, so die gelernte Schneiderin und Modegestalterin.
Mehr Nachrichten aus Gelsenkirchen:
■ Gemeinschaftsgarten: Grüne Oase an der Grenze zu Gelsenkirchen lädt zum Schlemmen
■ Ausstellung in Schalke: Gelsenkirchener Kirche: Schauraum für Mode und Geschichte
■ Freizeit: Spieleverkäufer aus Buer verrät neueste Puzzle-Trends
Dass sie Farben und das Aufwerten von Gegenständen liebt, lässt sich auch an ihrem Garten erkennen. Erst kürzlich ummantelte sie eine alte Gartenbank aus Plastik mit Beton und Draht und malte sie anschließend bunt an. Ein alter Grill wurde hingegen in ein Blumenbeet umfunktioniert. Teile einer alten Schaufel und eines Rohrs verarbeitete sie zu einem Wegweiser.
Ebenfalls im neuen Glanz erstrahlt das farbenfrohe Gartentor. Die Zaunpfosten hat sie dafür auf verschiedene Längen gesägt und in verschiedenen Farben angemalt. Konservendosen befestigte sie an das untere Ende, so dass das Tor jetzt optisch mehreren aneinandergereihten Buntstiften gleicht.
Auch in ihrer Wohnung lässt sich ihre Liebe für das Upcycling erkennen. Den Kronleuchter eines Nachbarn rettete sie beispielsweise vor dem Sperrmüll und besprühte ihn mit pinker Farbe. Der Schirm einer Lampe vom Flohmarkt wurde hingegen neu mit einem farbenfrohen Stoff bezogen.
Was Angelika Skrok am Upcycling gefällt? „Mir gefällt die Kreativität. Man ist gezwungen, das zu verarbeiten, was man hat. Es ermöglicht zudem ein nachhaltiges Leben in unserer Konsumgesellschaft.“ Ein weiterer Grund für sie ist, dass Erinnerungstücke mit Geschichte so weiter bestehen bleiben können. „Es ist doch viel zu schade, Sachen, die eigentlich noch gut sind, einfach wegzuwerfen.“
Upcycling-Kurse
In Zusammenarbeit mit dem Bistum Essen bietet Angelika Skrok auch Upcycling-Kurse an. Der nächste findet am Samstag, 9. Oktober zwischen 11 und 17 Uhr im Näh- und Kreativtreff am Schillerplatz 12 in Gelsenkirchen-Feldmark statt. Die Teilnehmer können dort aus alten Kleidungsstücken neue Textilien fertigen. Mehr unter: www.angelikaskrok.de