Gelsenkirchen. Der nur bedingt schulscharfe Sozialindex hilft den meisten Gelsenkirchener Schulen kaum. Ein Kommentar von Sibylle Raudies.

Viele Schulen haben ihn lange ersehnt, den schulscharfen Sozialindex, der die personellen und finanziellen Ressourcen unter Schulen gerechter verteilen soll. Schließlich benötigt eine Schule mit Kindern, die zu einem wesentlichen Teil aus bildungsferneren Familien kommen, die deutsche Sprache kaum beherrschen oder einen besonderen Förderbedarf haben, andere Lernbedingungen als solche mit Kindern, deren Akademiker-Eltern sie daheim fördern können. Das Stichwort heißt Bildungsgerechtigkeit. Soweit, so gut – theoretisch.

Nur bescheidene Positiv-Effekte

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Doch die positiven Effekte für Gelsenkirchener Schulen aus dem von der Landesregierung kreierten, nur indirekt schulscharfen Instrument sind offenbar mehr als bescheiden. Die Einstufung ist an vielen Stellen nicht nachvollziehbar, die Veröffentlichung könnte in der Tat auch Negativ-Effekte wie Vermeidung hoch eingestufter Schulen nach sich ziehen.

Mehr Stellen, aber nicht mehr Personal

Besonders bitter aber ist, dass da, wo besonderer Unterstützungsbedarf besteht, keine Zusatzhilfe ankommt. Der Index verteilt vorwiegend vorhandene Ressourcen „gerechter“, die Zahl der geschaffenen Zusatzstellen hält sich in Grenzen. Immerhin gibt es 40 mehr ausgeschriebene Stellen zum Beispiel im Grundschulbereich. Nur: Die ausgeschriebenen Stellen unterrichten nicht, das Fachpersonal dafür aber gibt es nicht beziehungsweise möchte nicht nach Gelsenkirchen kommen.

Gut gemacht geht anders.