Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener FDP-Politikerin Anne Schürmann fragt die Stadtverwaltung nach dem Warum. Wie die Stadt darauf geantwortet hat.

Sie galt als Geliebte für Generationen. Seit über fünf Jahren aber ist sie verschwunden, die bekannte Schönheit aus dem Goldbergpark. Vergessen haben die Menschen die Bronzeskulptur „Olympia“ von Fritz Klimsch (1870-1960) aber noch lange nicht. In der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses fragte FDP-Politikerin Anne Schürmann die Verwaltung nach dem aktuellen Stand im Umgang mit dem Kunstwerk.

Bronzefigur wurde im August 2016 vom Sockel geholt

So sieht die Bronzeskulptur „Olympia“ aus.
So sieht die Bronzeskulptur „Olympia“ aus. © WAZ FotoPool | Thomas Schmidtke

Die Bronzefigur wurde im August 2016 von ihrem Sockel gleich im Schatten des Rathauses in Buer geholt, weil im Zuge des Busbahnhofumbaus auch der Park neu gestaltet wurde. Die Umgestaltung ist längst abgeschlossen, der Sockel der Olympia aber weiterhin verwaist. Noch immer lagert die wertvolle Skulptur im Bauhof ein.

Anne Schürmann wollte nun von der Stadtverwaltung wissen, welche Schäden tatsächlich nach dem Abbau an der „Olympia“ festgestellt worden und wodurch diese verursacht worden seien. Die Verwaltung listete in ihrer Antwort Verschmutzungszustände und Patinabildung, punktuelle Vogelexkremente, Reste eines Aufklebers und braune Korrosionsprodukte auf der Oberfläche auf. „Bis auf einige leichte Kratzer in der Patina und die Deformation der Verankerungsquerstange im unteren Bereich der Plastik sind keine offensichtlichen Schäden sichtbar.“ Inwieweit sich der untere Bereich verformt haben könnte, so die Verwaltung, könne aber erst während der Restaurierung überprüft werden.

Die Frage nach dem Stand der Restaurierungsbemühungen durch die Stadt beantworte die Verwaltung so: „Es wurde unter Beratung der Abteilung Restaurierung bei der LWL-Denkmalpflege ein Restaurierungskonzept entwickelt, das in Form einer denkmalrechtlichen Erlaubnis für das weitere Vorgehen freigegeben wurde.“ Die Ausschreibung für die Arbeiten richte sich an in der Denkmalpflege erfahrene Restaurierungsbetriebe, „von denen entsprechende Angebote erwartet werden“. Die „Olympia“ steht seit 1990 unter Denkmalschutz.

Frage nach den Kosten für die Restaurierung blieb unbeantwortet

Zu den Kosten könne man derzeit noch nichts sagen. Und die Frage der Bezirksverordneten, wann mit der erneuten Aufstellung der Skulptur zu rechnen sei, könne auch erst nach Auswertung der Angebote beantwortet werden. Schürmann äußerte sich zunächst zufrieden, dass die Arbeiten um die „Olympia“ offenbar auf den Weg gebracht worden seien, versprach aber auch, weiterhin beim Thema am Ball zu bleiben: „Diese Kunst im öffentlichen Raum sollte möglichst schnell wieder an ihren Platz kommen.“

Die Bronzedame zierte seit September 1958 die Grünanlage zwischen Busbahnhof und St. Himmelfahrtskirche. Generationen von Schülerinnen und Schülern kamen täglich auf dem Weg zu den beiden Gymnasien Annette-von-Droste-Hülshoff und Max-Planck an der Figur vorbei.