Gelsenkirchen. Ein Kinder- und Jugendarzt hatte mit seinen Schilderungen zu Gelsenkirchens sozialem Abstieg für Aufsehen gesorgt. So reagiert die Politik.

Mit seinen Schilderungen hat der Gelsenkirchener Kinder- und Jugendarzt Dr. Christof Rupieper zuletzt für einige Reaktionen gesorgt: „Ich habe den sozialen Abstieg in Gelsenkirchen hautnah mitbekommen“, hatte der Mediziner im Gespräch mit der WAZ-Redaktion gesagt. Inklusive der Forderung, Kinder- und Jugendärzte durch Kräfte aus den Heilhilfsberufen noch mehr zu unterstützen. Rupiepers Äußerungen haben nun auch die Politik auf den Plan gerufen. Lesen Siehier den ganzen Artikel mit Dr. Christof Rupieper.

Gelsenkirchen: „Kinderarmut ist kein Randproblem“

„Ich bin den Kinder- und Jugendärzten in Gelsenkirchen sehr dankbar, dass sie aktuell noch einmal mit drastischen Worten auf die psychischen, medizinischen und sozialen Folgen der unerträglich hohen Kinderarmut in unserer Stadt hingewiesen haben“, so Monika Kutzborski, CDU-Sprecherin im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie.

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„Kinderarmut ist kein Randproblem, sondern zerfrisst die gesellschaftliche Basis unserer Stadt und zerstört Entwicklungspotenziale für die Zukunft“, so Monika Kutzborski weiter. „Wir hier in Gelsenkirchen müssen andere Schwerpunkte setzen als vielleicht in Studentenmetropolen. Auch muss über eine Deckelung der Integrationsbelastungen durch Zuwanderung gesprochen werden. Alle über diese Obergrenze hinausgehenden Kosten und Maßnahmen müssen durch Land und Bund voll übernommen werden“, lautet die Forderung der CDU-Politikerin.

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Aus einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung geht hervor, dass Ende 2019 allein in Gelsenkirchen 41,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Familien lebten, die Hartz IV beziehen. Das sind knapp sechs Prozentpunkte mehr als 2014. Laut Darstellung ist der Anteil der armutsgefährdeten Kinder in keiner anderen Stadt in Deutschland so hoch.