Gelsenkirchen. Ob beim Warten auf Testergebnisse, als Infizierte oder als Kontaktperson: In Gelsenkirchen müssen mehr als 200 Schüler wieder zuhause bleiben.

Noch immer hat das Land seit dem Schulstart vor zwei Wochen keinerlei stadtscharfe Quarantänezahlen von Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern veröffentlicht. Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff nennt aktuell 40 bekannte Infektionsfälle in Gelsenkirchener Schulen, die zu Quarantäne geführt haben.

40 Infektionsfälle akut, davon drei ganze Klassen in Quarantäne

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In drei Fällen wurde – wie bereits berichtet – die ganze Klasse vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt. Dies sah das Gesundheitsamt als unvermeidlich an, unter anderem weil die Sitzordnung beim gemeinsamen Frühstück nicht eingehalten beziehungsweise nachverfolgt werden konnte.

In den anderen 37 Infektionsfällen müssen lediglich die direkten Sitznachbarn in der Klasse, maximal fünf Personen inklusive Infektionsfall, für 14 Tage in Quarantäne zuhause bleiben. Die genaue aktuelle Zahl der Kinder in Quarantäne liegt der WAZ zwar nicht vor; bei drei kompletten Klassen (75) plus 37 Kindern mit jeweils sicher mehr als einer Kontaktperson sind jedoch weit über 100 Kinder betroffen.

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Nicht eingerechnet sind dabei Klassen, die lediglich komplett im Homeschooling sind – was nicht vom Gesundheitsamt als Quarantäne erfasst wird – weil sie auf die Einzelergebnisse nach positivem Pooltest sowie die Quarantäneanweisung beziehungsweise Freigabe durch das Gesundheitsamt warten. Diese werden in der Quarantänestatistik gar nicht erfasst. Faktisch müssen damit wohl mehr als 200 Kinder derzeit zuhause statt in der Schule lernen. In Gelsenkirchen gibt es mehr als 27.000 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen.

Ministerin will keine Quarantäne für negativ getestete Sitznachbarn

Im Schulausschuss des Landes hat Ministerin Yvonne Gebauer angekündigt, sich für eine Quarantäne-Regelung einzusetzen, die nur noch Kinder mit positivem Test, also die Infizierten selbst, ins Homeschooling schickt. In der nächsten Woche wollen die Länder eine bundeseinheitliche Regelung abstimmen.