Gelsenkirchen. Es ist eine – teils hausgemachte – Katastrophe, dass selbst der Mindestunterricht an Gelsenkirchener Grundschulen gefährdet ist. Ein Kommentar
Die Schulministerin verspricht Extra-Zeit und Extra-Personal zum Aufholen nach Corona, will mit einem Millionen-Programm Lernlücken auffüllen. Aber Geld unterrichtet nicht, und in Gelsenkirchener Schulen – vor allem in Grundschulen, aber auch in Gesamt- und Realschulen – gibt es einen verheerenden Lehrermangel. Dass selbst der Mindestunterricht für Grundschüler nicht garantiert werden kann, ist eine Katastrophe. So werden Lerndefizite gleich zum Beginn der Bildungskarrieren riskiert.
Fantasie allein reicht nicht
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An mangelnder Fantasie vor Ort, wie Lehrkräfte für die Kleinsten gewonnen werden können, mangelt es nicht. Abordnungen aus Coesfeld, Einsatz von Oberstufenlehrern, Anwerbung sozialpädagogischer Fachkräfte für die Schul-Eingangsphase und von Studenten: alles gute Maßnahmen, die allein aber nicht ausreichen.
Situation seit Jahren immer weiter verschlechtert
Seit Jahren hat sich die Personalsituation an Schulen in NRW, vor allem an Grundschulen, immer weiter verschlechtert. Mit fatalen Folgen für Kommunen wie Gelsenkirchen, die Bewerber aus Regionen wie dem Münsterland meiden – sie haben ja die Wahl. Zudem werden Grundschullehrer weiterhin schlechter bezahlt als Kollegen an Gymnasien. Anreize für ein Grundschulstudium sehen anders aus.
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