Gelsenkirchen. Die braune Tonne ist in Gelsenkirchen noch nicht weit verbreitet – es gibt weniger als 10.000 davon. Dabei kann die Biotonne sogar Geld sparen.

In die gelbe Tonne kommt der Müll mit dem „grünen Punkt“, in die blaue Tonne das Altpapier, in die graue Tonne der Restmüll – und in die braune Tonne? Die ist in Gelsenkirchen für den Biomüll reserviert, doch von „Müll“ möchte Regina Weitkämper eigentlich in diesem Fall gar nicht sprechen. „Das ist Biomasse“, sagt die Abfallberaterin von Gelsendienste, „das ist ein wertvoller Rohstoff.“

Als „noch ausbaufähig“ hatte der neue Gelsendienste-Betriebsleiter Daniel Paulus die Situation in Sachen Biotonne geschildert: 9.900 gibt es zurzeit in Gelsenkirchen, es könnten durchaus mehr sein, findet auch Regina Weitkämper. Anders als in anderen Kommunen müsste man in Gelsenkirchen die Biotonne zwar bezahlen – die Preise seien aber moderat, findet Gelsendienste-Sprecherin Andrea Eckert. „Eine 80-Liter-Tonne kostet knapp 30 Euro im Jahr“, sagt sie – Geld, das man eventuell sparen könne, wenn man stattdessen eine kleinere graue Tonne bestellt.

Das landet in Gelsenkirchen alles in der braunen Tonne

Der Bioabfall, der in der Tonne landet, wird im Idealfall komplett weiterverwertet. „Aus der Masse können zum einen Biogas hergestellt werden, ein weiterer Teil wird kompostiert und somit zu Humus“, erklärt Regina Weitkämper. Es gebe allerdings ein Problem: „Oft finden sich Sachen in der Biotonne, die dort nicht hineingehören.“

Flaschen und Dosen gehören nicht in den Biomüll – werden sie gefunden, muss der ganze Tonneninhalt entsorgt werden.
Flaschen und Dosen gehören nicht in den Biomüll – werden sie gefunden, muss der ganze Tonneninhalt entsorgt werden. © Gelsendienste

Das habe meist nichts mit böser Absicht zu tun, sondern oftmals mit Unkenntnis, so die Expertin. „Mittlerweile bieten viele Supermärkte Plastiktüten an, die angeblich biologisch abbaubar sind“, sagt Regina Weitkämper. „Diese Plastiktüten landen dann in der braunen Tonne – da gehören sie aber auf keinen Fall hinein.“ Landen solche unerwünschten Materialien im Bioabfall, müsse der Tonneninhalt verbrannt werden – „schade um die schöne Biomasse“, sagt die Abfallberaterin. Den Verbrauchern empfiehlt sie, generell auf Papier- statt auf Plastiktüten zu setzen. Andere unerwünschte Beigaben in der Biotonne sind beispielsweise auch Blumentöpfe aus Plastik, auch sie gehören in den Restmüll.

Das kann man gegen die Geruchsbelästigung tun

Seit 2015 gibt es die Biotonne in Gelsenkirchen, und noch immer gebe es Vorbehalte bei Bürgerinnen und Bürgern, sagt Regina Weitkämper. „Die Geruchsbelästigung wird immer wieder als Argument angebracht“, sagt die Expertin. Sie empfiehlt einen Stellplatz im Schatten – außerdem gebe es Filter für den Tonnendeckel, damit ließe sich der Geruch im Zaum halten. Zum Vorsortieren gebe es eine kleine Tonne, die man etwa in die Küche stellen könnte. „Dorthinein wandern beim Kochen etwa Kartoffelschalen und später die Essensreste“, erklärt Andre Eckert. Später kann der Inhalt in der großen braunen Tonne entleert werden.

Mehr Infos zum Thema gibt es unter www.gelsendienste.de.