Gelsenkirchen-Erle. Der Betriebshof von Gelsendienste im Gelsenkirchener Norden ist in die Jahre gekommen, er soll umgebaut werden. Diese Arbeiten sind geplant.
Erst seit Anfang April ist Daniel Paulus der Betriebsleiter der städtischen Tochter Gelsendienste, aber wie es zu Stoßzeiten rund um den Betriebshof an der Adenauerallee in Gelsenkirchen aussieht, das hat er schnell gelernt. „Vor allem am Wochenende stauen sich hier die Autos bis auf die Straße“, weiß Paulus – und weiß wohl jeder, der schon einmal seine Gartenabfälle zum Betriebshof gebracht hat. Aber das soll sich ändern: Der Betriebshof wird demnächst im großen Stil umgebaut.
Seit Mitte der 1960er-Jahre nutzt Gelsendienste das Gelände zwischen Adenauerallee, Schweidnitzer Straße und A2 – und das ist dem Betriebshof deutlich anzumerken, wie auch Daniel Paulus unumwunden zugibt. „Aus meiner Sicht ist die Verkehrssituation katastrophal“, sagt Paulus. Auch viele der Gebäude seien in einem mittlerweile schlechten Zustand.
Das erwartet die Gelsenkirchener am neuen Betriebshof
Davon machten sich in dieser Woche Mitglieder der SPD-Rats- und -Bezirksvertretungsfraktion ein Bild und ließen sich von Daniel Paulus und Bauleiterin Jacqueline Völkner die Umbaupläne erläutert. Den Entschluss zu diesem Bauvorhaben hatte der Rat der Stadt Gelsenkirchen bereits Ende 2019 gefasst. Die Bauarbeiten starten nach dem Winterdienst Anfang 2022, bis Ende 2023 soll der Umbau abgeschlossen sein.
Deutlich sichtbar für die Kundinnen und Kunden des Wertstoffhofs wird die veränderte Verkehrsregelung auf dem Gelände. „Es wird künftig eine Art Einbahnstraßenregelung geben“, erklärte Jacqueline Völkner. Dafür wird die Einfahrt zum Betriebshof versetzt, sie bleibt zwar an der Schweidnitzer Straße, wird aber nach dem Umbau ein Stück weiter von der Adenauerallee weg sein als zurzeit. Die neue Zufahrt wird zweispurig, ein Rückstaufläche soll verhindern, dass es auf der Schweidnitzer Straße zu Staus kommt.
Eine Lärmschutzwand soll die Anwohner vor Lärm schützen
Außerdem soll es einen überdachten Annahmebereich mit Fahrzeugwaage geben. Durch die gezielte Aufstellung der Container entlang (gedachter) Linien zu den am häufigsten genutzten Entsorgungsstellen (das sind in der Regel die für Grün- und Bauabfälle) sollen die Kundenfahrzeuge in einer Richtung geführt werden. Da die Einbahnregelung jedoch nicht zwingend vorgeschrieben wird, können die Kunden auch „vergessene“ oder zuunterst im Fahrzeug liegende Abfälle nachträglich entsorgen. Die Ausfahrt wird dann dort sein, wo sich heute die Einfahrt befindet.
Um die direkten Anwohner vor dem Lärm zu schützen, wird entlang der östlichen Grundstücksgrenze eine Lärmschutzwand errichtet. Die Wand wird eine Höhe von rund sechs Metern haben, in dem sechs Meter breiten Grünstreifen zwischen Wand und der eigentlichen Grundstücksgrenze sollen geeignete Gehölze gepflanzt werden.
So viel soll die Gelsenkirchener Baumaßnahme kosten
Die Arbeiten am Wertstoffhof werden im Rahmen des zweiten Bauabschnittes durchgeführt, sollen in dieser Phase die Gebäude, die parallel zur Schweidnitzer Straße stehen, abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden.. Im ersten Bauabschnitt geht es alten Gebäuden an den Kragen: „Die alte Fahrzeughalle wird abgerissen und durch einen Neubau mit Sanitär- und Sozialbereichen im ersten Obergeschoss ersetzt“, erläuterte Völkner.
Suche nach Ausweichflächen
Zumindest für einige Zeit wird der Betriebshof an der Adenauerallee für den Publikumsverkehr geschlossen werden müssen. Das teilte Gelsendienste-Betriebsleiter Daniel Paulus mit.
Derzeit schaut man sich nach möglichen Ausweichflächen um, die als temporärer Betriebshof fungieren können. Ein möglicher Kandidat ist das Katastrophenschutzzentrum direkt gegenüber dem Gelände, ebenfalls an der Adenauerallee.
Im Jahr 2019 wurden die Kosten für die Baumaßnahmen mit insgesamt 5,2 Millionen Euro angesetzt, 4 Millionen für den ersten und 1,2 Millionen für den zweiten Bauabschnitt. Daniel Paulus wies allerdings darauf hin, dass die Kosten höher liegen könnten, unter anderem auch durch gestiegen Preise für Baumaterial.
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