Gelsenkirchen-Neustadt. Seit 120 Jahren besteht Intercoiffure Horstmann. Die Gelsenkirchener Klaus und Oliver Horstmann erklären, wie man Haarverlust verlangsamen kann.

„Normalerweise verliert ein Mensch 80 bis 120 Haare pro Tag“, sagt Klaus Horstmann, der mit 21 Jahren als jüngster Friseurmeister Deutschlands ausgezeichnet wurde. Die Anzahl mag zwar hoch klingen, aber bedenkt man, dass sich insgesamt 100.000 bis 150.000 Haare auf dem Kopf befinden, ist das vergleichsweise wenig. Problematisch wird es, wenn sich kahle Stellen bilden oder das Haar stark ausdünnt. Betroffene, darunter Frauen und Männer, leiden sehr darunter.

Den Gelsenkirchener Betrieb gibt es bereits in fünfter Generation

Sohn Oliver Horstmann (51) übernahm Anfang des Jahres in vierter Generation Intercoiffure Horstmann und leitet auch ein dazugehöriges Kosmetikstudio am Wiehagen 18 bis 24. Aber auch Vater Klaus (73) will die Schere noch nicht aus der Hand geben. Zum Thema Haarverlust sagt er: „Zum einen gibt es einen temporären Haarausfall. Der tritt häufig bei Frauen auf. Im Frühjahr fallen dann vermehrt Haare aus. Dafür wachsen im Sommer durch die Sonne und das damit verbundene Vitamin D wieder mehr nach.“

Viele entscheiden sich dann für die radikale Version: die Glatze

Am häufigsten existiert seinen Worten nach hingegen erblich bedingter Haarausfall – gerade weit verbreitet bei Männern. „Uns ist aufgefallen, dass immer häufiger junge Leute ihre Haare verlieren. Das war vor zehn bis 15 Jahren noch nicht dermaßen häufig“, so Horstmann Junior. Viele entscheiden sich dann für die radikale Version: die Glatze.

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Hormonell bedingt betroffen von Haarausfall können hingegen Frauen in den Wechseljahren und während einer Schwangerschaft sein. Aber es gibt auch die Version, dass sie sich zu dieser Zeit über besonders schönen Haarwuchs freuen. Spezieller ist der kreisrunde Haarausfall. Frauen und Männer können gleichermaßen davon betroffen sein. Die genaue Ursache ist noch weitestgehend unbekannt. Generell vermuten die Meisterfriseure aber Stress und fehlende Nährstoffe als Auslöser für manche Formen von Haarverlust.

Viele Haarpflegeprodukte geben oft falsche Werbeversprechen

Regelmäßige präventive Kopfmassagen, die der Friseurbetrieb auch selbst anbietet, empfehlen Vater und Sohn. Das rege besonders die Durchblutung der Kopfhaut an. Auch gibt es Tinkturen und Shampoos, beispielsweise mit dem Wirkstoff Aminexil, die bei regelmäßiger Anwendung helfen können. Oliver Horstmann weist darauf hin, dass viele Haarpflegeprodukte oft falsche Werbeversprechen geben. Im Betrieb arbeitet man hingegen mit hochpreisigen, aber bewährten Mitteln. Oftmals geben sie auch Frisurtipps, wenn ein männlicher Kunde über Haarverlust klagt. „Manche hängen oft an den letzten drei Haaren, wir verklickern ihnen dann, dass sich deren Frauen freuen, wenn sie endlich weg sind“, so die Horstmanns, die fast ausschließlich von Stammkunden und Mundpropaganda leben.