Gelsenkirchen. Neue Wanderungen durch Gelsenkirchen bieten Mikroabenteuer vor der Haustür, besonders für Familien. Das sind die Routen, wo sie zu finden sind.
Einfach mal los, einfach mal die Heimat kennenlernen, das, was direkt neben der eigenen Straße liegt. Denn das Gute liegt in Gelsenkirchen ziemlich nahe. Das haben sie sich beim Stadtmarketing wohl auch gedacht – und mal kleine, feine, mal größere Wanderrouten durchs Stadtgebiet entwickelt. Mikroabenteuer vor der Haustür: Wir haben sie uns angeschaut.
Wandern in Gelsenkirchen: Wo es neue Mikroabenteuer zu erleben gibt
Zu finden sind die Touren für Familien, für junge Menschen, für alte, für Paare oder Menschen, die auch mal alleine loswollen, auf der derzeit und eigentlich auch schon etwas längerem ziemlich angesagten Plattform Komoot – einer Navigations-App und sozialen Plattform, speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Wanderern, Radfahrern oder Mountainbikern.
„Die Touren sind alles Rundgänge, die optimalerweise an einem Parkplatz oder einer Haltestelle beginnen“, erklärt Dirk Slawetzki vom Gelsenkirchener Stadtmarketing und Mit-Ideengeber des Ganzen. Aktuell zehn Routen sind unter dem Namen „inGE“ bei Komoot zu finden, 158 Kilometer Komplett-Distanz, über 25 Stunden insgesamt in Bewegung. [Lesen Sie auch:Neuer Fern-Wanderweg führt durch die Wälder des Ruhrgebiets]
Gerade für Familien eignen sich die kurzen Wandertouren durch die Stadtteile
Registrierung bei „Komoot“
Um das Angebot des Stadtmarketing Gelsenkirchen nutzen zu können, ist eine Registrierung bei „Komoot“ notwendig. Das Angebot ist kostenlos und unter „inGE“ zu finden.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Stadtmarketings unter stadtmarketing.de
Gerade für Familien eignen sich die Wanderungen: Sie sind nicht zu lang, die Wege sind kurz, idealerweise bieten sie Möglichkeiten zu rasten, einzukehren, Eis zu essen, auf Spielplätzen zu toben. „Man muss gar nicht mit großer Ausrüstung los“, erzählt Slawetzki. Und wenn man Lust hat auf den anderen Park im Nachbar-Stadtteil, ist schnell eine weitere Route zur Hand. Mit der Tour im Kopf und der Strecke in der Komoot-App auf dem Smartphone.
Da wäre beispielsweise „Tauben, Traber, Triple Z: kleine Runde durch Rotthausen und die Feldmark“, Start ist der Revierpark Nienhausen. Über 6,61 Kilometer lang geht’s durch den Süden der Stadt, die Dauer soll etwas über zwei Stunden betragen. Und: „Park, Möllerbunker und Skating: Kleine Runde durch Bulmke“, fast 4,5 Kilometer und etwa anderthalb Stunden lang.
Oder: „Frische Luft, Filmlocations und Consol: kleine Runde durch Bismarck“, hier sind anderthalb Stunden für die exakt 4,92 Kilometer lange Tour angesetzt. Vielleicht ist ja jemand schneller. Oder langsamer, weil beim Betrachten des Gerüstes über Schacht 9 der Zeche Consolidation die Erinnerungen wach werden. An eine andere Zeit, an ein anderes Gelsenkirchen. Vorbei an den besonderen Haltestellen Trinenkamp und Bergwerk Consolidation, bis zu einem der Drehorte von „Der Junge muss an die frische Luft“: Irgendwann geht’s auch hier zurück zum Ausgangspunkt.
Die Gelsenkirchener Routen sind bei der Plattform Komoot hinterlegt
Die Gelsenkirchen-Routen sind bei Komoot so hinterlegt, dass sie kaum Möglichkeit zur Orientierungslosigkeit bieten. Anhand von Fotos der einzelnen Stationen und auch genauen Meter- und Kilometerangaben fällt es jedem (Rad-)Wanderer leicht, sich zurechtzufinden. Keine Chance vom Wege abzukommen, es sei denn, man möchte.
Als eine der längsten Ausflüge kann locker die „Buden- und Fußballtour GE“ mithalten. 20,5 Kilometer Strecke liegen am Startpunkt in Horst vor einem, es geht durch den Revierpark entlang der Schurenbachhalde, durch Stadtteile wie Rotthausen und Ückendorf. Einmal quer durch die Stadt, bitte. Die Macher der Wanderung beschreiben sie auf Komoot so: „Schwere Wanderung. Sehr gute Kondition erforderlich. Leicht begehbare Wege. Kein besonderes Können erforderlich.“ Exakt bis ins Foto-Detail ist sie auf Komoot noch nicht ausgearbeitet, das soll aber noch kommen.
Und noch mehr, wie Dirk Slawetzki es sich vorstellt: Weitere Touren seien in Planung. „Wir wollen das Angebot ständig erweitern, der Norden ist zum Beispiel noch unterrepräsentiert“, so Slawetzki. In Zusammenarbeit mit visit.Ruhr, einem Anbieter für Touren durch das gesamte Ruhrgebiet, soll die Stadt für die Menschen wanderbar werden. [Lesen Sie auch:Wandern in Gelsenkirchen – das sind die schönsten Routen]
„Das Image von Gelsenkirchen ist schlecht. Und das teilweise zu Unrecht“
Mit einem Test zu Ostern dieses Jahres sind sie an den Start gegangen, „die Resonanz war gut“, berichtet Dirk Slawetzki. Warum also nicht weitermachen? Schließlich richtet sich das Angebot ja nicht nur an die Gelsenkirchener, sondern auch an all die, die von außerhalb kommen. Die Touren, sie sind wie eine Einladung für die Wanderer, die „mal einen ganzen Tag lang Gelsenkirchen kennenlernen wollen“, sagt Dirk Slawetzki.
„Das ist auch eine Sache, die sich nach außen richtet“, so der Verantwortliche für den Bereich Tourismus beim Stadtmarketing. Und die vielleicht etwas bewirken kann, in Bezug auf das angeschlagene Bild einer Stadt, die das so eigentlich gar nicht verdient hat: „Das Image von Gelsenkirchen ist nicht ambivalent, es ist schlecht. Und das teilweise zu Unrecht.“
- Verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung zum Coronavirus in Gelsenkirchen in unserem Newsblog
- Lesen Sie mehr Geschichten aus Gelsenkirchen
- Oder folgen Sie der WAZ Gelsenkirchen auf Facebook