Gelsenkirchen. ZDF-Studie bescheinigte der Stadt Gelsenkirchen eine schlechte Lebensqualität. Die WAZ erreichten zahlreiche Reaktionen aus der Leserschaft.
Die ZDF-Dokumentation „Wo lebt es sich am besten?“ (Dienstag, 22. Mai, 20.15 Uhr) beschäftigt die Menschen in Gelsenkirchen. Die Ergebnisse einer umfangreichen Studie teilte der Mainzer Sender bereits vorab mit – und erklärte anhand des Rankings, dass die Antwort auf die Frage unmöglich „In Gelsenkirchen“ lauten kann. Die Stadt belegt nämlich in der Liste aller 401 Landkreise und kreisfreien Städte den 401. und somit letzten Platz. Am anderen Ende des Rankings thront München.
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In der WAZ-Leserschaft blieben die Reaktionen nicht aus. Besonders auf der Facebook-Seite der WAZ Gelsenkirchen tauschen sich die Menschen seit dem Wochenende angeregt aus. Dabei gehen die Meinungen in zwei extreme Richtungen: Die einen äußern ihre Liebe zur Stadt Gelsenkirchen, die auch vom Ergebnis einer solchen Studie nicht klein zu kriegen sei. Die anderen fühlen sich bestätigt und machen jahrelange Versäumnisse der Stadtverantwortlichen für das schlechte Abschneiden verantwortlich.
Erste Reaktionen aus der Politik
Auch aus der Politik gibt es mittlerweile erste Reaktionen. So schlägt der Gelsenkirchener Bundespolitiker Marco Buschmann (FDP) ein Bündnis Lebensqualität und wirtschaftliche Entwicklung für Gelsenkirchen vor. Dieser Schritt sei notwendig, da Gelsenkirchen bereits in einer ähnlichen Studie der Wirtschaftswoche 2016 die niedrigste Punktzahl erzielte.
Buschmann sagt: „Wir sollten jetzt nicht nach Fehlern in der Methode der Studien suchen. Wir sollten jetzt nach Ideen suchen, um besser zu werden. Wenn wir die Probleme kennen und sie benennen statt sie zu vertuschen, können wir auch gemeinsam daran arbeiten, sie zu beheben. Das kann ein schmerzhafter Weg sein, doch am Ende wissen alle, was angepackt werden muss.“ Nach Buschmanns Vorstellung soll ein solches Bündnis aus relevanten Partnern der Stadt und der Politik bestehen. Ein weiterer wichtiger Partner wäre ein Beratungsunternehmen, das für eine unabhängige Bestandsaufnahme sorgen soll.
ZDF-Doku bescheinigt GE schlechte Luft
Ein Teilaspekt der vom ZDF für die Dokumentation „Wo lebt es sich am besten?“ in Auftrag gegeben Studie ist die Luftqualität. Gelsenkirchen gehört demnach zu den zehn Städten mit der schlechtesten Luft in ganz Deutschland.
Die beste Luft gibt es der Studie nach im Landkreis Garmisch-Patenkirchen, die schlechteste in Stuttgart. Das Umweltbundesamt hat dem ZDF exklusiv drei wichtige Gradmesser geliefert, aus denen hervorgeht, wie gut die Luftqualität in den Landkreisen und kreisfreien Städten ist. Die Kriterien, die herangezogen wurden, sind: Feinstaubbelastung, Ozonwerte und Stickstoffdioxid-Anteil.
Schlechteste Luft Deutschlands in Stuttgart
Von den ersten zehn Rängen im Ranking gehen sechs an Kreise in Bayern: Garmisch-Patenkirchen, Oberallgäu, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Berchtesgadener Land sowie Ostallgäu. Zweimal vertreten ist Schleswig-Holstein mit Nordfriesland und Schleswig-Flensburg.
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Außerdem finden sich der Landkreis Vulkan-eifel in Rheinland-Pfalz und Hildburghausen in Thüringen unter den Top Ten. Unter den Großstädten hat die Hansestadt Rostock die beste Luftqualität. Den letzten Rang belegt Stuttgart. Die Plätze davor gehen an Mannheim, Berlin, Herne, Oberhausen, Ludwigshafen, Offenbach, Karlsruhe, Gelsenkirchen sowie die Stadt Frankenthal in der Pfalz.
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