Gelsenkirchen. 70.000 Euro soll eine Strukturuntersuchung zur Optimierung der Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung kosten. Das soll das Gutachten leisten.

Hauptziel der kommunalen Wirtschaftsförderung, so der formulierte Anspruch und das Selbstverständnis, „ist die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen am Standort“. Bei allen Projekten, heißt es weiter, sei die „Wirtschaftsförderung unternehmensorientiert, sei es bei der Entwicklung von Gewerbeflächen, bei Kontakten zu Netzwerken und Verbänden.“ In der Praxis loben Unternehmensvertreter sehr oft vollmundig die gute Unterstützung der städtischen Wirtschaftsförderer und ihren Einsatz als Problemlöser. Bei der Flächenvermarktung und Firmenansiedlung ist sie durchaus erfolgreich, auch verzeichnete Gelsenkirchen mit über 83.600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Herbst 2020 den Höchststand seit über 22 Jahren. Alles gut? Keineswegs, monierte besonders die CDU im Kommunalwahlkampf und sah Optimierungsbedarf.

Aktive Unterstützung des Strukturwandels in Gelsenkirchen

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Die Wirtschaftsförderung der Stadt Gelsenkirchen wird auch deshalb einer Strukturuntersuchung unterzogen. Der Hauptausschuss stellte im März die Weichen, ein Gutachten „zur Optimierung der Arbeit der Wirtschaftsförderung erstellen zu lassen, das Defizite benennen und Verbesserungspotenziale hinsichtlich Struktur, Ausrichtung und Arbeitsweise der Wirtschaftsförderung aufzeigen soll“, so Stadtrat Christopher Schmitt. Für den entsprechenden Auftrag wurden 70.000 Euro im Haushalt eingestellt. Ziel sei eine „Ausrichtung der Wirtschaftsförderung als relevante Akteurin der Stadtentwicklung und aktive Unterstützerin des Strukturwandels“.

Fünf Unternehmen werden aufgefordert, ein Angebot einzureichen

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Das Verfahren sei ergebnisoffen, so die Verwaltung in ihrer Vorlage für den Ausschuss für Wirtschaft, Innovation, Beherbergung und Gastronomie, der Dienstag tagte. Im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung werden fünf Unternehmen aufgefordert, ein Angebot einzureichen. Nach einer Bieterpräsentation ist bis Ende August 2021 mit der Auswahl des Dienstleisters zu rechnen. Innerhalb von sechs Monaten soll dann die Strukturuntersuchung durchgeführt werden, mit einem Ergebnis ist laut Schmitt Ende Februar 2022 zu rechnen.

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Aktuell arbeiten 23 Personen für die Wirtschaftsförderung, aufgeteilt in zwei Abteilungen, die sich vornehmlich um die Betreuung bestehender Unternehmen und die Ansiedlung neuer Firmen kümmern. Die Wirtschaftsförderung wurde 2008 zunächst als Stabsstelle eingerichtet. Im Mai 2015 wurde sie zu einem eigenständigen Referat umorganisiert.