Gelsenkirchen. Die Stadt Gelsenkirchen und der Träger Gekita wollen mit einem Imagefilm Tagesmütter und -väter anwerben. Was man für den Beruf mitbringen muss.

Die Stadt Gelsenkirchen will mehr Frauen und Männer für eine Karriere in der Kindertagespflege begeistern. Dafür hat sie nun einen Film produziert, in dem Gelsenkirchener Tagesmütter authentisch aus ihrem Arbeitsalltag erzählen und darüber sprechen, was sie an ihrem Job am meisten lieben. Der Film, der die schon laufende Werbe- und Informationskampagne für die Kindertagespflege ergänzen soll, wird unter www.gekita.de, www.gelsenkirchen.de und auf den Social-Media-Kanälen der Stadt zu sehen sein.

Die Kindertagespflege – ein Angebot für Kinder unter drei Jahren – ist laut Gelsenkirchens Bildungs- und Jugenddezernentin Anne Heselhaus ein elementar wichtiger Baustein der Kinderbetreuung: „Hier können wir Kinder schon früh erreichen und ihnen einen Zugang zu ganzheitlicher Bildung ermöglichen.“ Das Angebot, das passgenau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Familie zugeschnitten werden könne, erfreue sich wachsender Beliebtheit bei Eltern. Die Nachfrage nach Plätzen sei hoch.

Heselhaus: Beruf ist eine interessante Möglichkeit für Quereinsteiger

Deshalb wollen Stadt und Gekita die Attraktivität des Berufes gezielt in den Fokus rücken. „Es ist eine interessante, zukunftsträchtige Aufgabe“, findet Heselhaus. Gerade für Frauen und Männer mit eigenen Kindern sei der Job eine Möglichkeit, Familie und Beruf besser zu vereinen. Heselhaus betont außerdem, dass der Beruf Quereinsteigern eine lohnenswerte Perspektive biete. Das bestätigt auch Gekita-Projektkoordinatorin Nicole Schmidt: „Bei uns gibt es zum Beispiel ehemalige Kinderkrankenpflegerinnen oder Sekretärinnen. Die wichtigsten Voraussetzungen sind Spaß am Umgang mit Kindern und Freude an Weiterbildung.“

Rund 300 Stunden Theorie und eine Eignungsprüfung, die Gekita abnimmt, werden für die Tätigkeit als Tagespflegeperson gefordert. Auf dem Lehrplan stehen zum Beispiel Lektionen zu Sprachförderung, Bildung, Hygiene und Ernährung. Zu den formalen Voraussetzungen gehören unter anderem ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitsnachweis vom Arzt. „Bei der Suche und Bereitstellung geeigneter Räume ist Gekita behilflich“, verspricht Nicole Schmidt.

Derzeit knapp 380 Kindertagespflegeplätze bei Gekita, Stadt will Angebot ausbauen

Bei Gekita stehen derzeit knapp 380 Kindertagespflegeplätze zur Verfügung, fast 100 Tagespflegepersonen sind registriert. Dieses Angebot möchten Stadt und Gekita ausbauen. Unterstützung erhalten sie dabei vom Bund: Gelsenkirchen nimmt seit 2019 als eine von 48 Modellkommunen am Bundesprogramm „Pro Kindertagespflege: Wo Bildung für die Kleinsten beginnt“ teil. Für drei Jahre stehen der Stadt damit rund 450.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung.