Gelsenkirchen. 2022, mit dann 68 Jahren, kandidiert die Gelsenkirchenerin Heike Gebhard nicht wieder für den NRW Landtag. So erklärt sie ihre Entscheidung.

Heike Gebhard wird nicht erneut für den Landtag kandidieren. Seit 2005 ist die Gelsenkirchener SPD-Politikerin Abgeordnete des nordrhein-westfälischen Landtags. Bei der Wahl im Mai 2022, mit dann 68 Jahren, will sie nicht mehr antreten. Über ihre Entscheidung hat sie den Parteivorstand und in einer persönlichen Erklärung auch alle Parteimitglieder informiert.

Landtagsabgeordnete schrieb die Gelsenkirchener SPD-Mitglieder an

„Heike hat gegenüber dem Vorstand der SPD-Gelsenkirchen erklärt, nicht erneut zu kandidieren. Für ihr Engagement in der SPD und darüber hinaus möchte ich ihr herzlich danken“, erklärt Markus Töns, Vorsitzender der SPD in Gelsenkirchen. Töns selbst hat 2018 den Vorsitz der Partei von Heike Gebhard übernommen. Schon damals hatte die Vorsitzende nach acht Jahren im Amt das Ziel, den SPD-Unterbezirk zu verjüngen und frühzeitig einen Generationenwechsel einzuleiten.

„Die frühzeitige Entscheidung gibt uns nun die Chance, einen geordneten Prozess zu organisieren. Die Partei wird sich Zeit nehmen, um einen Personalvorschlag für die im Mai nächsten Jahres stattfindende Landtagswahl zu erarbeiten“, erklärt Töns. Er glaubt: „Es wird sehr schwer, eine geeignete Nachfolge zu finden. Heike hinterlässt große Fußstapfen.“

Gebhard sieht ihre Partei in Gelsenkirchen gut aufgestellt

Die letzten Monate mit der Kommunalwahl, der Corona-Pandemie, ungewohnten Koalitionsverhandlungen und einer Neuaufstellung der SPD auf kommunaler Ebene waren fordernd, so Gebhard. Sie sieht die Partei in Gelsenkirchen gut aufgestellt.

Der SPD-Unterbezirk hat die Diplom-Mathematikerin Gebhard viermal als Direktkandidatin für Gelsenkirchen aufgestellt. Der Aufgabe als Abgeordnete habe sie sich „mit Hingabe und Leidenschaft gestellt“. In den Ausschüssen Wissenschaft und Forschung sowie Arbeit, Gesundheit und Soziales, in ihrer Funktion als gesundheitspolitische Sprecherin und als stellvertretende Fraktionsvorsitzende hat Gebhard am Konzept für einen sozialen Arbeitsmarkt mitgewirkt. Der Impuls für die bundesweite Umsetzung ging von Gelsenkirchen aus. Seit 2017 hat Heike Gebhard den Vorsitz des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales übernommen, der „Corona bedingt eine noch höhere Bedeutung bekommen hat, als er es ohnehin hat.“

„Eine gute Mischung von Erfahrung und jugendlicher Frische“

Wenn die Legislaturperiode endet, „gehöre ich unserer Partei 50 Jahre an. Ich habe viel Lebenszeit, die ich zum Teil meiner Familie vorenthalten habe, in sie eingebracht“, schreibt Gebhard an die Parteimitglieder. Auf kommunalpolitischer Ebene habe die SPD nun personell eine „gute Mischung von Erfahrung und jugendlicher Frische“. Gebhard möchte daher für sich „die gleichen Kriterien anlegen, die ich auch zuvor im Hinblick auf eine Verjüngung unserer Partei vertreten habe“, deshalb sei es konsequent, nicht erneut zu kandidieren.

Ganz, hofft Töns, werde sich Heike Gebhard nicht zurück ziehen: „Ihre Expertise und die Leidenschaft, für sozialdemokratische Politik zu streiten, brauchen wir auch weiterhin für unsere politische Arbeit vor Ort.“

  • Verfolgen Sie die aktuelle Entwicklung zum Coronavirus in Gelsenkirchen in unserem Newsblog
  • Wie haben Sie ein Jahr mit Corona erlebt? Hier geht es zu unserem großen Check
  • Lesen Sie mehr Geschichten aus Gelsenkirchen
  • Oder folgen Sie der WAZ Gelsenkirchen auf Facebook