Gelsenkirchen. . Erwartungsgemäß wählten die Sozialdemokraten beim Unterbezirksparteitag Markus Töns zum Nachfolger von Heike Gebhard – mit 86 Prozent.

Der Wechsel an der Spitze des SPD-Unterbezirks GE ist perfekt: Erwartungsgemäß wurde Bundestagsabgeordneter Markus Töns beim Unterbezirksparteitag am Samstag gewählt. Der 54-Jährige ging als einziger Bewerber ins Rennen. Er erhielt 86 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Von 186 Delegierten votierten 160 mit Ja. „Ich bin sehr zufrieden. Das ist ein deutlicher Vertrauensbeweis,“ sagte Töns, der Blumen und süßen Honig von Vorgängerin Heike Gebhard (MdL), bekam.

Bisherige Vorsitzende ist jetzt Stelvertreterin

Die 64-Jährige hat sich Samstag ganz offiziell in die zweite Reihe zurückgezogen. Sie bekleidet neben Bürgermeisterin Martina Rudowitz und Fraktionsvorsitzendem Klaus Haertel einen der drei Stellvertreterposten. Für Gebhard votierten 131, für Haertel 125 und für Rudowitz 153 der 186 stimmberechtigten Genossen. Der neue Schatzmeister ist nicht nur der alte – Peter Hauptmanns hatte im engeren Vorstandskreis auch das beste Einzelergebnis: 177 Ja-Stimmen und damit ein fast sozialistisches Wahlergebnis, wie Klaus Haertel bemerkte.

Gebhard und Töns nehmen AfD ins Visier

Heike Gebhard blickte zu Beginn des Unterbezirksparteitags auf ihre Zeit als Vorsitzende (seit 2010) zurück; Markus Töns Bewerbung ums Amt war auf die Zukunft ausgerichtet. „Wir müssen den Menschen wieder mehr zuhören, müssen raus aus unserer Wohlfühlzone.“ Die Partei müsse eine gemeinsame Haltung vertreten und „Politik mit dem roten Kompass“ für die Menschen gestalten.

Die SPD müsse Antworten auf Zuwanderung, auf die Arbeitsmarktsituation, auf die digitale Zukunft geben. Beide Politiker nahmen indes auch die „sogenannte Alternative für Deutschland“ (Gebhard) ins Visier. Die Grundprinzipien der Demokratie sei vielen vielleicht nicht deutlich, so Gebhard. „Da gibt es zum Beispiel die Annahme, dass eine Partei, die nicht verboten ist, eine demokratische ist.“ Weit gefehlt... Töns wurde deutlicher, nannte die AfD „rechts, völkisch, ja sogar rechtsextremistisch“ und kündigte an: „Wir werden diese Rechten bekämpfen.“

Hartmann: Auf Augenhöhe mit den Menschen

SPD-MdB Sebastian Hartmann besuchte die Gelsenkirchener Genossen.
SPD-MdB Sebastian Hartmann besuchte die Gelsenkirchener Genossen. © Joachim Kleine-Büning

Mit Bundespolitiker Sebastian Hartmann (40) begrüßten die Gelsenkirchen Sozialdemokraten einen Gast, der sich seiner Wahl zum neuen Landesvorsitzenden der NRW-SPD noch stellen muss. Der Rheinländer kennt sich übrigens in Gelsenkirchen ganz gut aus und musste den Parkplatz am Parteitagsort Gesamtschule Berger Feld nicht lange suchen. Er ist bekennender Schalker und parkt hier bei Heimspielen des S04.

Auch Hartmann forderte ein, mit den Menschen auf Augenhöhe zu sein, mit ihnen Politik zu machen und in einer Sprache zu sprechen, die die Menschen verstehen. Und spannender müsse die SPD wieder werden. „Wir wollen, dass wieder politisch gestritten wird.“

Was das angeht – der Samstag war geprägt von Harmonie...

> Info: Die Beisitzer und ein offizieller Abschied

14 Beisitzer gehören zum Unterbezirksvorstand. Dazu gewählt wurden in der Reihenfolge der Ergebnisse: Sebastian Watermeier, Manfred Leichtweis, Nezahat Kilinc, Christoph Back, Ronja Christofczik, Taner Ünalgan, Silke Ossowski, Christin Riedel, Atilla Öner, Gudrun Musiol, Elsbeth Schmidt, Isabell Lowitzki, Timo Schenkhorst und Nicole Schmidt.

Offiziell verabschiedet wurde Geschäftsführer Carsten Gerlach, der am 1. Mai zum SPD-Unterbezirk nach Soest wechselte.