Gelsenkirchen. Ihr Beruf spielt sich hauptsächlich auf der Video-Plattform ab. Wir haben erfragt, wie ihr Alltag aussieht und wie sie ihr Geld verdient.

Wie sieht eigentlich die Arbeit als TikTokerin aus? Darauf hat Daniela Baklouti, die wohl mehr Menschen als „Yoyoeemi“ bekannt ist, eine Antwort. Seit 2018 dreht die 26-Jährige Gelsenkirchenerin kurze Videoclips und veröffentlicht sie auf der Online-Plattform. Allein seit Mitte letzten Jahres hat sich die Anzahl ihrer Follower auf 460.000 mehr als verdoppelt.

Bekannt geworden ist sie besonders durch sogenannte „Pranks“, mit denen sie im März 2020 startete. Dabei stellt die junge Frau fremden Leuten auf der Straße komische Fragen oder spielt ihnen kleine Streiche. Ihre beste Freundin Sarah Scholz (28), die selbst einen Account als „Anjey Doyle“ führt, filmt die oft verdutzten Reaktionen der Leute währenddessen unauffällig mit dem Smartphone. Wöchentlich lädt Daniela Baklouti ein bis drei Videos hoch. Über 1.000 unterhaltsame und lustige Clips veröffentlichte sie bereits.

Ideenfindung größte Aufgabe der Gelsenkirchener TikTokerin

Doch Hauptaufgabe ist laut der Influencerin die Ideenfindung. „24/7 schwirren bei mir Ideen im Kopf herum. Oft überlege ich: Was kann ich als nächstes drehen? Wie kann ich mein letztes Video noch toppen?“, so die 26-Jährige. Gerade der Druck, immer besser zu werden und nie langweilig zu sein, sei manchmal ganz schön anstrengend.

 „Yoyoeemi“, alias Daniela Baklouti (l.), und ihre Freundin Sarah Scholz produzieren gemeinsam Videos für die Online-Plattform TikTok.
„Yoyoeemi“, alias Daniela Baklouti (l.), und ihre Freundin Sarah Scholz produzieren gemeinsam Videos für die Online-Plattform TikTok. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Fast jeden zweiten Tag ist Daniela Baklouti unterwegs, um Material einzufangen. Durch die ungestellten Situationen weiß sie vorab nie, welche Aufnahmen sich später verwenden lassen. Erst wenn sie die Erlaubnis der gefilmten Personen erhält, darf sie das Material öffentlich posten. Bis ein Video im Kasten ist, benötigt sie meist um die zehn Versuche. „Es gibt Tage, da klappt nichts. Dann wiederum gibt es welche, da klappt alles super. Der Großteil der Aufnahmen wird aber nicht veröffentlicht“, berichtet die junge Frau.

TikTok ist mittlerweile zum Hauptberuf geworden

Neben „Pranks“ findet sie seit einiger Zeit an sozialen Experimenten Spaß. Dabei mimt sie mit eingeweihten Fans beispielsweise eine Mobbing-Situation oder eine Kindesentführung in der Öffentlichkeit und filmt die Reaktionen der umherstehenden Personen, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Ein Video, in dem sie zeigt, dass ein Obdachloser mehr Hilfsbereitschaft zeigt, als manch andere Person wurde bereits acht Millionen Mal aufgerufen.

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Während sie anfangs noch als Dialogerin Hilfsorganisationen bewarb, ist TikTok mittlerweile zu ihrem Hauptberuf geworden. Finanziert wird ihre Arbeit durch Kooperationen mit Werbekunden. Über ihre Verdienste möchte sie keine Angaben macht. Seriosität der Unternehmen und eigenes Überzeugtsein von Produkten, ist für die TikTokerin Voraussetzung, dass ein Vertrag zustande kommt.