Das sind einige Themen des Gelsenkirchener Betriebsausschusses Gelsendienste: Verlustgeschäft Friedhöfe, Baumfällungen und mehr Hundewiesen.

Wenn Grün in der Stadt verschwindet, wird es meist emotional. So auch, als Mitte Januar Bäume nahe einer Tiefgarage an der Robert-Koch-Straße in Gelsenkirchen gefällt wurden. Gleich zwei Sachstandsberichte sind daraufhin eingefordert worden, von der CDU und von den Bündnisgrünen – eines der Themen im Betriebsausschuss Gelsendienste, der am Mittwoch, 24. Februar, um 16 Uhr im Ratsaal des Hans-Sachs-Hauses (Ebertstraße 11) öffentlich tagt.

Gelsenkirchener Bündnisgrüne waren über Abholzung erzürnt: Hatten Stopp erwirkt

Auch interessant

„Baumfällungen sind immer ein aufgeladenes Thema“, sagt Anneliese Hensel (CDU), Vorsitzende des Betriebsausschusses Gelsendienste. Aufgeladen, weil viele Menschen, insbesondere in Ballungsräumen, an jedem Strauch und Baum hängen. Bei den jüngst gefällten Bäumen handelt es sich nach Angaben der Stadtverwaltung um Robinien, die sich selbst ausgesät hatten und deren Wurzeln das Mauerwerk der städtischen Tiefgarage an der Robert-Koch-Straße beschädigen, so dass bei Regen Wasser eindringt.

Anneliese Hensel (CDU) sitzt dem Betriebsausschuss Gelsendienste vor.
Anneliese Hensel (CDU) sitzt dem Betriebsausschuss Gelsendienste vor. © WAZ | Martin Möller

Insbesondere die Bündnisgrünen waren über die Abholzung erzürnt, weil sie ihrer Darstellung nach ein Fällungsstopp erwirkt hatten und dennoch kurz darauf die Säge kreischte. Alternativen zum Schutz des Mauerwerks wollte die Stadt prüfen – daher werde der Bericht des Grünflächenamtes mit einiger Spannung erwartet, so Hensel.

CDU-Vorschlag: Pro Stadtbezirk in Gelsenkirchen eine Auslauffläche für Hunde

Auch interessant

Offiziell gibt es in Gelsenkirchen drei Hundeauslaufflächen ohne größere Einschränkungen (Nordsternpark, Bulmker Park, Stadtteilpark Hassel). Die Union hat nun bei der Verwaltung angefragt, welche Flächen perspektivisch noch zur Verfügung stehen könnten. Nach Meinung der CDU werden die vorhandenen Flächen, weil nur für Anwohner bequem erreichbar, eher wenig frequentiert.

Der Vorschlag der CDU: Pro Bezirk ist mindestens eine ausreichend große Fläche als Auslauffläche zu berücksichtigen. Hintergrund: Um Hundewiesen hatte es in der Vergangenheit immer wieder Ärger gegeben, beispielsweise im Bulmker Park.

Bestattungszahlen in Gelsenkirchen: Städtische Friedhöfe verlieren Marktanteile

Ein weiteres Thema sind die Bestattungszahlen in Gelsenkirchen. Die neusten Zahlen zeigen, dass die städtischen Friedhöfe insgesamt über die vergangenen Jahre an Marktanteilen verloren haben. Der Unterhalt der Ruhestätten belastet den Haushalt bei sinkenden Einnahmen. Neue Ideen sind daher weiter gefragt.

Während die Anzahl der Erdbestattungen mit 955 (2019: 935, +2,14 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant auf niedrigem Niveau verharrt ist, ist die Nachfrage der Feuerbestattungen mit 1004 (2019: 911, +10,21 Prozent) spürbar gestiegen. Daher hat sich das Verhältnis Erd- und Feuerbestattungen im Vorjahresvergleich zugunsten der Feuerbestattung verschoben. Es beträgt zum Ende des Jahres 2020 49:51 Prozent (2019: 51:49 Prozent). Im NRW-weiten Vergleich aus dem Jahr 2019 beläuft sich das Verhältnis von Erd- zu Feuerbestattungen sogar auf 32:68 Prozent.

Auch interessant

Das ist insofern bedeutend, weil Erdbestattungen deutlich teurer sind als Feuerbestattungen und die deutlichere Verschiebung auch in Gelsenkirchen zu erwarten ist. Um dem Konkurrenzangebot in den Nachbarstädten entgegenzuwirken, ist es daher essenziell, das Bestattungsangebot auf den städtischen Friedhöfen weiter auszubauen bzw. zu modifizieren – beispielsweise durch das Anfang 2021 eröffnete Indoor-Kolumbarium auf dem Hauptfriedhof.