Gelsenkirchen. In dieser Woche gibt es an Grundschulen die Halbjahreszeugnisse. Aber an der ev. Gesamtschule Gelsenkirchen laufen schon die Anmeldungen.

Eigentlich steht in dieser Woche die Vergabe der Halbjahreszeugnisse auf dem Jahreskalender der Schulen. Der 29. Januar ist der offizielle Stichtag, möglich war eine Ausgabe ab Anfang der Woche. Ob Kinder und Eltern die Zeugnisse abholen, sich elektronisch schicken lassen oder per Post, das blieb jeder Schule in Abstimmung mit den Eltern überlassen.

Zeugnis am Fenster abholen oder elektronisch

An großen Systemen wie Berufskollegs und auch Gesamtschulen bedeutet das allerdings eine nennenswerte Herausforderung. 2200 Zeugnisse eintüten, beschriften und per Post zu verschicken ist zum einen aufwändig, zum anderen heikel, weil nicht immer schnell und zuverlässig, räumt Berufskollegsleiter Ralf Niebisch ein. Auch der Horster Gesamtschulleiter Markus Hogrebe hat sich gegen den Postweg entschieden. Die Oberstufenschüler dürfen ihr Zeugnis mit Termin am Fenster abholen, die unteren Klassen bekommen es zunächst elektronisch. Für Absolventen ist die schnelle, sichere Zustellung wichtig, weil sie sich um eine Ausbildung mit dem Halbjahreszeugnis bewerben müssen.

Halbjahreszeugnis für weiterführende Schule

Um Bewerbungen beziehungsweise Anmeldungen geht es auch bei den Viertklässlern. Sie benötigen ihr Halbjahreszeugnis für die Anmeldungen an der weiterführenden Schule ihrer Wahl. Und auch wenn die Schulformempfehlung der Grundschule längst nicht mehr bindend ist, so hat sie doch Einfluss, zumindest auf die Beratung und Einschätzung an der jeweiligen Schule. 

Stadt drängte auf Verschiebung der Anmeldung

Das Bildungsreferat hatte entsprechend einer Ansage aus dem Schulministerium untersagt, im Januar während des Lockdown Anmeldegespräche in den Schulen zu führen, entsprechend haben die städtischen Schulen agiert und ihre Anmeldetermine verschoben. Sie werden nun im üblichen gestuften Verfahren ab 5. Februar die Anmeldungen entgegennehmen. Wie immer zuerst die Gesamtschulen sowie die Sekundarschule Hassel ( vom 5. bis 11. Februar), dann die Haupt- und Realschulen (19. Februar bis 5. März) und die Gymnasien (23. bis 26. Februar).

Anmeldegespräche gezielt im Lockdown in der leeren Schule

Die Evangelische Gesamtschule indes lädt bereits in dieser Woche zu Anmeldegesprächen vor Ort. "Wir haben das mit unserem Schulträger abgesprochen. Wir halten es für sinnvoll, diese Gespräche jetzt im Lockdown zu führen, solange garantiert keine Schüler vor Ort sind und wir die Anmeldegespräche auf alle Räume verteilen können. Wir haben darum gebeten, dass nur ein Elternteil mit dem Kind kommt", erklärt Volker Franken, Leiter der Evangelischen Gesamtschule auf Nachfrage; auf der Homepage ist allerdings noch von beiden Elternteilen die Rede.

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Bislang hätten alle Eltern bereits ein Halbjahreszeugnis dabei gehabt, versichert Franken. Wo das nicht der Fall ist, könne es aber nachgereicht werden, versichert er. Derzeit seien auch noch spontane Anmeldungen von Fünftklässlern in der Schule möglich bis zum Samstag, 30. Januar, möglichst allerdings nach telefonischer Ankündigung.

Vorgezogener Termin, um Abgelehnten zweite Chance zu geben

Dass die evangelische Gesamtschule in Bismarck stets die erste ist, die die Anmeldung öffnet, hat den Grund, dass hier der Ansturm erfahrungsgemäß am größten ist und abgelehnte Kinder die Chance bekommen sollen, es auch an einer anderen Gesamtschule zu versuchen.

Gesamtschule Horst: Es gibt viel Gesprächsbedarf

Zahlreiche Telefonate mit verunsicherten Eltern von Viertklässlern hat Robert Pescht, Jahrgangsstufenleiter an der Gesamtschule Horst, schon im Vorfeld geführt. Hier wie an allen Gesamtschulen mit Ausnahme des Berger Felds, wo mit der Anmeldung die Sportprüfung verbunden ist, ist nur ein Elternteil eingeladen, aus Infektionsschutzgründen. "Bei der knappen Zeit und wegen der Masken ohne Chance, die Mimik der Kinder zu sehen, würde ihre Gegenwart ohnehin nur wenig helfen", bedauert Pescht. Zudem sei oft die Unterstützung von Sprachmittlern der Diakonie notwendig, was nötige die Personenzahl erhöht. Eigentlich sollten die Anmeldungen in Horst am 29. Januar starten, wie an Essener Gesamtschulen auch praktiziert. Bereits vergebene Termine werden nun um eine Woche verschoben.

Nicht auf einheitliche Regeln geeinigt 

Auf einheitliche Regeln aller Schulformen für die Anmeldung hatten die Schulleiter sich bei einer von Bildungsdezernentin Anne Heselhaus einberufenen Telefonkonferenz dazu nicht einigen können. So ist an einigen Schulen die Begleitung der Kinder erwünscht, an anderen nicht.

Alle 10.400 Schüler-I-Pads sind da, bis Monatsende Verteilung

Gute Nachrichten gibt es von den I-Pads für Schüler. Die noch ausstehenden 2000 Geräte sind angekommen. 5500 sind bereits bei den Schülern, bis zu Ende Januar, also bis zum Wochenende, so das Ziel, sollen alle 10.400 Geräte für Schüler und auch alle Lehrerlaptops verteilt sein, kündigt Anne Heselhaus an.

Kein Lieferdatum für Belüftungsgeräte

CO²-Melder für jede Schule sind bereits beschafft, für die getesteten und auch bestellten Belüftungsgeräte für Schulen, in denen das Lüften schwierig ist, gebe es jedoch noch kein Lieferdatum, so Heselhaus.

Schulserver-Kapazitäten ausgebaut

Ausgebaut worden sind in diesem Lockdown die Serverkapazitäten der Schulen. Bei Start im Dezember waren die Zugriffzahlen 200mal so hoch wie im Frühling, was zu Problemen geführt hatte; in Gelsenkirchen, aber auch bundesweit bei der IServ-Plattform. Jetzt liefen die aufgerüsteten Systeme aber stabil, versichert Heselhaus.

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