Gelsenkirchen. Übergewicht, Fahrer in Socken, massive Verstöße in Gelsenkirchen: Nach Lkw-Kontrollen drohen Bußgelder von mehreren zehntausend Euro.

Eine extrem teure Arbeitswoche könnte das für Lkw-Fahrer und ihre Firmenchefs werden. Massive Mängel und gravierende Verstöße hat die Gelsenkirchener Polizei bei Kontrollen von Montag bis Donnerstag, 18. bis 21. Januar, festgestellt. In zwei Fällen drohen jeweils mehrere zehntausend Euro Strafe.

Gelsenkirchener Polizisten stoppen Lkw mit tonnenweise Übergewicht

Die Überprüfungen der Lkw durch die Polizei förderten haarsträubende und lebensgefährliche Verstöße zu Tage. Ein mit Steinen und Lehm beladener Sattelzug war unter anderem mit sieben Tonnen zu viel unterwegs. Nicht auszudenken, wenn die 47 Tonnen schwere Blechlawine abrupt hätte bremsen müssen. Zumal ein Reifen schon so stark beschädigt war, dass die Karkasse, also das Gerüst des Reifens, zu sehen war.

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Ein anderer Schwerlaster transportierte einen Bagger und brachte 47,5 Tonnen auf die Waage, erlaubt gewesen wären laut der Papiere aber nur 41,8 Tonnen. Zwei weitere Brummi-Fahrer fielen auf, weil sie ihre Fahrzeuge in Socken steuerten und ihre Schuhe im Treppeneinstieg abgestellt hatten. Ein dritter, mit einem Kleintransporter mit einem platten rechten Hinterreifen unterwegs, verblüffte die Polizisten mit der Aussage, dass es nicht so schlimm wäre, weil der Reifen ja nur "unten" platt sei.

Gelsenkirchener Polizei: Summe der Mängel könnten Bußgelder im fünfstelligen Bereich bedeuten

Den Vogel schossen aber zwei Lkw-Fahrer ab, deren Verstöße so gravierend waren, dass sich die Bußgelder sowohl für die Fahrer als auch für die Halter gegebenenfalls auf
mehrere zehntausend Euro summieren könnten. "Zu den einzelnen Vergehen können wir nichts Genaueres sagen", teilte die Polizei auf Anfrage mit. Die zuständigen Beamten waren am späten Freitagnachmittag nicht mehr im Dienst.

Gut möglich aber, dass sich in Gelsenkirchen zwei ähnlich gelagerte Fälle wie jüngst in Bochum ereignet haben. In der Nachbarstadt war am Donnerstag ein Lkw-Fahrer aus dem Raum Nürnberg spektakulär aufgefallen.

Brummi-Fahrer in Bochum: Zahlreiche Verstöße ergeben rund 14.000 Bußgeld

Der Lkw rief die Polizei zunächst wegen Parkens auf dem Gehweg auf den Plan. Bei der Überprüfung von Gefährt und Fahrtenschreiber kam heraus, dass der Fahrer sich in einem Zeitraum von 28 Kalendertagen diverse Tempoverstöße zu Schulden kommen lassen hatte und dazu noch fast täglich massiv gegen Lenk- und Ruhezeiten verstoßen hatte. Die digitale Auslesesoftware der Kontrolleure errechnete daraus ein Bußgeld in Höhe von 14.200 Euro.

Ähnliches könnte nun den beiden in Gelsenkirchen erwischten Fahrern respektive den Lkw-Haltern drohen.

In Gelsenkirchen hat es immer wieder Ärger mit und um Lkw gegeben.

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