Gelsenkirchen. Radwege, Asphalt, Licht: Gut zwei Millionen Euro werden an Osterfeld-und Kurt-Schumacher-Straße investiert. Größtes Projekt 2021: Ein Brückenbau.

Der Umbau der Innenstadt von Ahstraße bis Musiktheater oder der Ausbau der Horster Straße haben städtische Planer, Baufirmen und Anlieger über Jahre beschäftigt. Im Vergleich zu diesen Großprojekten ist eher überschaubar, was im ersten Halbjahr 2021 im Referat Verkehr auf der baulichen Agenda steht. Die großen Herausforderungen kommen frühestens im zweiten Halbjahr. Dickster Posten auf dem Arbeitsplan: Ein Brückenneubau an der Uechtingstraße. 6,65 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Das endgültige Startsignal der Politik steht hier noch aus.

Stadt Gelsenkirchen beginnt im ersten Quartal mit Straßenbauarbeiten

Insgesamt wollte die Stadt dieses Jahr über 14 Millionen Euro in den Ausbau von Radwegen, Straßen und Haltestellen investieren. Dazu zählt mittelfristig auch die Modernisierung der Haltestellen, Geh-und Radwege längs der Cranger Straße in Erle. Noch fehlt die nötige Bürgerbeteiligung. In Corona-Zeitensucht die Fachverwaltung hier gerade nach technischen Lösungen, sie kontaktfrei umzusetzen. Wohl um ein Jahr verschoben, steht mittlerweile fest, wird der ursprünglich fürs laufende Jahr angekündigte Radwegebau an der Hiberniastraße zwischen Ring- und Rotthauser Straße.

Umsetzungsreif sind etliche andere Projekte. Voraussichtlich noch im ersten Quartal 2021 wird die Stadt mit verschiedenen Straßenbauarbeiten beginnen. Zu den größeren Baumaßnahmen zählen die Errichtung eines Kreisverkehrs an der Osterfeldstraße in Ückendorf sowie Arbeiten an der Kurt-Schumacher-Straße. Die Kosten sind jeweils mit rund einer Million Euro veranschlagt.

Weiterer Kreisverkehr in Gelsenkirchen-Ückendorf

Der Kreisverkehr auf der Osterfeldstraße wird im Bereich Günnigfelder Straße/Am Dördelmannshof/Nansenstraße gebaut, um die Verkehrsbeziehungn zu optimieren. Zudem wird ab dem Ückendorfer Platz über die Osterfeldstraße und Günningfelder Straße bis zur Bochumer Stadtgrenze ein Schutzstreifen für den Radverkehr angelegt. Streckenlänge: rund ein Kilometer. Ferner wird an der Osterfeldstraße in Höhe der Haltestelle "Ückendorfer Platz" für Fußgänger eine Querungshilfe gebaut.

Bessere Radwege längs der Kurt-Schumacher-Straße

3000 Quadratmeter Radwegefläche längs der Kurt-Schumacher-Straße in Schalke Nord werden ab Frühjahr erneuert. Gleiches gilt für die Asphalt-Fahrbahnen in Fahrtrichtung Norden von der Freiligrathstraße bis zur Uferstraße einschließlich der Kreuzung und in Fahrtrichtung Süden von der Uferstraße bis zur Unterführung A 42. Die Deckenerneuerung auf 14.000 Quadratmeter Fläche wird mit "lärmoptimiertem Asphalt ausgeführt", sagt Erhan Özdemir, Teamleiter Straßenunterhaltung im städtischen Referat Verkehr.

Erste Anwohner haben 2007 ihre Neubauten bezogen

Wenn die Witterung es zulässt, soll ebenfalls ab März/April in Horst mit dem Erschließungsausbau der Heinrich-Lackmann-Straße begonnen werden. Endlich, werden die betroffenen Anlieger sagen. 2007 haben die ersten Bauherren im Viertel zwischen Fischer- und Essener Straße ihre Eigenheime bezogen, nach und nach wuchs ihr Neubauviertel. Mitte 2019 warfen sie der Stadt Untätigkeit vor, für 2020 wurde darauf der Ausbau der bisherigen Baustraße angekündigt. Nun soll es 2021 soweit sein, nachdem die Bebauung als abgeschlossen gilt.

Sensorgesteuerte Beleuchtung für neuen Radweg an der Westerholter Straße

An der Westerholter Straße zwischen Ostring und Im Waldquartier ist - wie berichtet - der Ausbau des 800 Meter langen Radweges als Maßnahme der Programmplanung Radverkehr 2019/2020 inzwischen abgeschlossen. Im Frühjahr soll es nun noch die sensorgesteuerte LED-Beleuchtung für die Trasse geben, die bei Bedarf den Radweg ausleuchtet.

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Ähnlich wie die 67 Meter lange Hafenmundbrücke an der Uferstraße, die in Polen gefertigt, in Teilen geliefert und dann vor Ort im Stadthafen vormontiert und schließlich im Oktober 2018 eingeschwenkt wurde, soll auch der Brückenneubau an Uechtingstraße entstehen. Die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal wird neben der aktuellen Brücke errichtet. Der Verkehr fließt so lange weiter über den alten Übergang, bis das neue Bauwerk fertig ist, kündigte die Fachverwaltung im vergangenen Jahr im August an. Der Baubeschluss für das Projekt durch den neu gewählten Rat steht noch aus. Stadtsprecher Martin Schulmann geht dennoch von einem Baustart noch 2021 aus.

3300 Aufbruchflächen allein durch verschiedenste Versorgungsdienstleister

Die Basis für anstehende Sanierungs-oder Reparaturmaßnahmen liefert ein Straßenregister, das seit über 13 Jahren kontinuierlich aktualisiert wird. Kriterien für die Dringlichkeitsliste, nach der Arbeiten zeitlich getaktet werden, sind unter anderem sogenannte Aufbruchdaten und systematisch gefertigte Fotos.

In die Aufbruchdaten fließt ein, welche Leitungen erneuert oder neu verlegt werden müssen. Verursacher gibt es reichlich, die Spannbreite reicht von Strom-und Wärmeversorgern bis zu Telekommunikationsanbietern. Im Stadtgebiet tummeln sich laut Erhan Özdemir fast 30 verschiedene Versorger. Entsprechend zugenommen haben die Aufbruchflächen. Allein 2019 wurden "3300 gezählt, Tendenz steigend."

5000 Straßenschäden pro Jahr in Gelsenkirchen

- Im Gelsenkirchener Stadtgebiet hat das Straßennetz laut Erhan Özdemir eine Länge von 732 Kilometern. Die Stadt ist hier für die Erhaltung und die Verkehrssicherheit zuständig.

- Registriert werden hier Jahr für Jahr etwa 5000 Schadensflächen, vom kleinen Schlagloch bis zum großen Straßenaufbruch.

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