Gelsenkirchen. Ein Gericht hat entschieden: In der Adventszeit wird es keine verkaufsoffenen Sonntage geben. So fallen die Reaktionen in Gelsenkirchen aus.
Mit dem Sonntagseinkauf in der Adventszeit wird es auch in Gelsenkirchen nichts. Das Oberverwaltungsgericht NRW gab der Klage der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gegen die Sonderregeln des Landes für verkaufsoffene Sonntage in der Weihnachtszeit statt.
Gelsenkirchens City-Managerin Angela Bartels reagierte enttäuscht: „Das ist nicht nachvollziehbar. Wir hatten fünf offene Sonntage geplant, am 6. Dezember hatten wir verabredet, dass alle mitmachen, inklusive Buer. Damit alles entzerrt wird. Ohnehin sollten die Sonntage ja helfen, Gedränge an Samstagen zu vermeiden. Wir sind enttäuscht.“
Das sagen die Citymanagerinnen aus dem Gelsenkirchener Süden und Norden
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An allen vier Adventssonntagen plus dem 3. Januar sollten die Geschäfte öffnen dürfen. Für den 6. Dezember hatten die meisten zugesagt mitzumachen, an den anderen Sonntagen konnte jeder für sich entscheiden, ob er eine Öffnung stemmen kann. „Das ist bei inhabergeführten Geschäften ja nicht leicht“, erklärt die City-Managerin. Den 3. Januar hatte man dazugenommen, um auch zu den üblichen Umtausch- und Gutscheineinlösungsterminen Gedränge vermeiden zu helfen.
Daraus wird jetzt also nichts, an den Sonntagen vor und nach Weihnachten bleiben die Geschäfte geschlossen. Auch Aylin Gimmerthal, Citymanagerin in Buer , äußerte zwar Verständnis für die Entscheidung aus Münster, zeigte sich aber dennoch enttäuscht. „Ich hätte den Einzelhändlern die verkaufsoffenen Sonntage sehr gegönnt“, sagt sie, „man sieht ja derzeit jeden Tag, dass die Innenstädte viel leerer sind als sonst.“
Einzelhändler in Buer vermissen die Gastronomie
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Gerade die Sonntage wären nach Gimmerthals Meinung eine gute Möglichkeit gewesen, den Bürgern die Angst vor vollen Innenstädten zu nehmen – „anstatt, dass alle am Samstag die Geschäfte aufsuchen, hätte man das Kundenaufkommen auf Samstag und Sonntag verteilen können.“
Ein Ersatztermin sei vorerst nicht geplant. Aylin Gimmerthal deutete aber an, in Buer eventuell im kommenden Jahr vier statt wie bisher drei verkaufsoffene Sonntage anzubieten. In den letzten Jahren hatten in Buer an drei Sonntagen die Geschäfte geöffnet, jeweils zu „Buer Live“, zum „Cityfest“ und zum Weihnachtsmarkt. „Vielleicht lassen wir uns jetzt für 2021 eine vierte Veranstaltung einfallen“, so die Citymanagerin.
Ohnehin sei die Stimmung bei den Einzelhändlern derzeit eher gedrückt. „Die Händler merken alle, wie sehr die Gastronomie in Buer fehlt“, berichtet Aylin Gimmerthal von ihren Eindrücke. „Es kommen deutlich weniger Leute in die Stadt.“
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