Gelsenkirchen-Rotthausen-Bulmke. Geschichte(n) erzählen macht ihnen Spaß. Nun veröffentlicht ein Gelsenkirchener Autoren-Duo Geschichtsbücher. Im Blick: Rotthausen und Bulmke.

Barbara Kloubert und Klaus Ellenbeck sind ein eingespieltes Autorenteam. Reine Prosa ist nicht ihr Ding. Sie schreiben über Heimatgeschichte. Grabstätten und die Menschen und Familien, die auf den 23 Gelsenkirchener Friedhöfen ihre letzte Ruhe fanden, haben sie 2018 beschäftigt, 2019 veröffentlichten sie dann ein Buch über Straßen in Gelsenkirchen. Die Entstehungsgeschichte und die Bedeutung der Straßennamen interessierte sie damals. 2020 widmeten sie ihre Aufmerksamkeit zwei Ortsteilen, die ihnen von Jugend auf vertraut sind: Ellenbeck wuchs in Rotthausen auf, Kloubert ist ein „Bulmker Mädchen“, wie ihr Partner sagt. Zu beiden Stadtteilen veröffentlichten sie nun im Eigenverlag jeweils ein „Lese-, Heimat- und Bilderbuch“.

Sammlung über Gelsenkirchener Straßennamen

Entstanden sind reich bebilderte Streifzüge durch die Stadtviertel und ihre Geschichte(n), mit Blick auf kleine und große Besonderheiten. Kirchen, Schulen und Kindergärten, die Villen an der Steeler Straße oder das Volkshaus Rotthausen hier, die Krümpelmann-Villa und der Bulmker Park dort, besondere Erinnerungsorte, Kliniken und Kneipen oder die Spuren der Schwerindustrie hüben wie drüben rücken Kloubert, die ehemalige Studienrätin, und Ellenbeck, der Ingenieur im Ruhestand, in den Fokus. Ihr Antrieb? Entdeckerfreude, geliebter Zeitvertreib. „Wir machen einfach“, sagt Ellenbeck. Die Recherche, besonders intensiv im Stadtarchiv, die Spaziergänge durch die Stadtteile, aber auch die technische Seite der Buchprojekte machen uns „ganz viel Spaß“.

Intensive Recherche im Stadtarchiv

Mit dem Gelsenkirchener Heimatbund pflegen beide Kontakte. Aber allein als Beitrag für die Heftenreihe des Vereins sahen sie ihre lokalhistorischen Recherchen nicht, auch weil die Hefte selten mehr als 40, 50 Seiten haben. Zu wenig, fanden beide. Ihr Gräberbuch hat 160 Seiten, nun teilen sie auf jeweils nahezu 120 Seiten ihre Erkenntnisse über Rotthausen und Bulmke mit. Bücher über die Stadtteile, fanden sie, waren geradezu überfällig. Der bis dahin letzte Band über Rotthausen entstand vor immerhin rund 65 Jahren.

Das nächste Projekt ist bereits in der Planung

Barbara Kloubert hat sich intensiv mit Ahnenforschung beschäftigt. „Da ist sie eine echte Expertin“, sagt ihr Partner, der als Rentner auch seine historische Ader entdeckte. „Mit Begeisterung“ seien beide bei der Sache. „Als wird das Straßenlexikon geschrieben haben, mussten wir uns abends den Wecker stellen um aufzuhören“, erinnert sich Ellenbeck an eine intensive, gemeinsame Schaffensphase.

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Das nächste Projekt ist bereits in Arbeit. Das Thema? „Wird nicht verraten“, sagt Klaus Ellenbeck. „Aber im ersten Halbjahr 2021 werden wir wieder was vorlegen.“

Die Bücher sind im Eigenverlag erschienen, es gibt sie im lokalen Buchhandel. Kostenpunkt: 12,80 Euro.