Gelsenkirchen. Zehn Millionen Euro hat die Caritas in den Umbau des Pflegeheims St. Anna investiert. Wie es dort nun aussieht und was sonst noch geplant ist.

Vier Jahre hat der Umbau gedauert, seit letztem Jahr ist er abgeschlossen: Das Pflegeheim St. Anna hat seine Stationen komplett renoviert und modernisiert. „Wir haben die ganze Einrichtung auf links gedreht“, sagt Michael Lork, Leiter des Pflegeheims. Zehn Millionen Euro hat die Caritas, Träger des Heims, dafür investiert. Mit neuen Räumlichkeiten kommen auch neue Konzepte.

Heimleiter Michael Lork in einem neu gestalteten Zimmer des Gelsenkirchener St.-Anna-Heims. Die verbleibenden 15 Doppelzimmer wurden vergrößert.
Heimleiter Michael Lork in einem neu gestalteten Zimmer des Gelsenkirchener St.-Anna-Heims. Die verbleibenden 15 Doppelzimmer wurden vergrößert. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto


Im Vordergrund der Umbaumaßnahmen stand die Umwandlung von Doppelzimmer in Einzelzimmer. Laut Wohn- und Teilhabegesetz des Landes NRW dürfen seit 1. August 2018 nur noch 20 Prozent der Zimmer in Pflegeeinrichtungen doppelt belegt sein. „Wir haben mittlerweile 90 Einzelzimmer und 15 Doppelzimmer“, erklärt Lork. „Die bestehenden Doppelzimmer haben wir vergrößert.“

Große Küche soll auch für Menschen aus der Nachbarschaft geöffnet werden

Auch die übrigen Bereiche der Stationen sind renoviert, neu konzipiert und dekoriert worden. So ist der Gemeinschaftsbereich der Station „Zeche Consol“ im Fünfziger-Jahre-Stil gehalten, an den Wänden hängen Bilder, die an die Hochzeit des Bergbaus in Gelsenkirchen erinnern. Und: „Wir haben jetzt in jedem Wohnbereich Küchen, in denen die Bewohner gemeinsam kochen können“, sagt Lork. Zusätzlich gebe es Bistrobereiche und eine große, neue Zentralküche.

Im Schalke-Bereich können Pflegeheim-Bewohner gemeinsam Fußball schauen und sich über ihren Verein austauschen.
Im Schalke-Bereich können Pflegeheim-Bewohner gemeinsam Fußball schauen und sich über ihren Verein austauschen. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto


Letztere soll auch dazu beitragen, das Pflegeheim stärker mit dem Stadtteil zu vernetzen. „Unser Konzept sieht vor, dass ältere Menschen aus der Umgebung, denen das Kochen schwerfällt, zum Essen zu uns kommen können“, schildert Lork. „Das ist nur wegen Corona zurzeit nicht möglich.“ Auch darüber hinaus wolle man künftig noch gezielter den Kontakt zu den Menschen suchen, die in Bulmke-Hüllen leben. „Wir können uns zum Beispiel vorstellen, dass Bürger Besuchsdienste im St. Anna machen“, sagt Lork.

Palliativ-Spezialisierung auf der Station „Zeche Consol“ geplant

Für die Zukunft ist außerdem geplant, im Wohnbereich „Zeche Consol“ ein Palliativkonzept umzusetzen, das unter anderem eine Spezialisierung auf Sterbebegleitung vorsieht. Der entsprechende Bereich befindet sich im Erdgeschoss, sodass die Möglichkeit besteht, bettlägerige Menschen in der letzten Lebensphase im Rollstuhl auf die Terrasse zu schieben.

In den anderen Bereichen liegt das Augenmerk auf der Modernisierung der Konzepte und Förderung von Interaktivität – zum Beispiel durch die Anschaffung von Virtual-Reality-Brillen, die die Bewohner in die Veltins-Arena zaubern oder virtuelles Kegeln ermöglichen. Neu eingerichtet wurde außerdem ein „Schalke-Bereich für alle Fans: Dort haben Bewohner die Möglichkeit, gemeinsam Fußballübertragungen zu schauen und über ihren Verein zu fachsimpeln.