Gelsenkirchen-Bismarck-Erle-Schalke. Die Stölting-Gruppe setzt ihren Expansionskurs fort – mit einem weiteren Neubau. Den alten Firmensitz in Erle hat die Fischbach-Holding gekauft.
Die Bautätigkeit bei der Stölting-Gruppe reißt nicht ab, das Unternehmen, spezialisiert auf Reinigungs-, Sicherheits-, Personal- und Servicedienste, setzt seinen nationalen Wachstumskurs unbeirrt fort. Im Hafengebiet Graf Bismarck soll an der Johannes-Rau-Allee nah der 2018 bezogenen Firmen-Zentrale ein weiterer Neubaukomplex hochgezogen werden – der dritte innerhalb von wenigen Jahren.
Gelsenkirchener Stölting Group gibt Standort in Erle auf
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Stölting will im wachsenden Stadtquartier am Rhein-Herne-Kanal seine Gewerbeobjekte konzentrieren. Der Standort Erle, bis 2012 als Firmensitz noch kräftig erweitert und doch längst zu klein, wurde verkauft. An der Willy-Brandt-Allee wird die Fischbach-Holding-GmbH einziehen – und zwar „ab Anfang 2021. Das ist unser Ziel, auch wenn das sportlich wird“, sagt Geschäftsführer Lukas Heise. Stölting bleibt für einige Zeit noch als Mieter in der Immobilie.
Im Hafen will Stölting erneut „im zweistelligen Millionenbereich“ in einen Neubau für Verwaltung und Logistik mit zusammen 7500 Quadratmeter Nutzfläche investieren. Die Fischbach Holding GmbH wird derweil alle elf Unternehmen der Holding unter einem Dach zusammen ziehen. Rund 250 Beschäftigte werden in und von Erle aus arbeiten, 30 bis 50 neue Arbeitsplätze, so die optimistische Prognose, sollen neu entstehen. „Die Konzentration wird die Standorte stärken“, ist Oberbürgermeister Frank Baranowski überzeugt. Ihn freut „eine der größten neuen Firmenansiedlungen der letzten zwei Jahre“.
Fischbach wird in fünfter Generation von der Familie geführt
Die Stölting Gruppe entstand aus einer 1899 in Gelsenkirchen gegründeten Glasreinigungsfirma, die Fischbach-Holding hat ebenfalls in Gelsenkirchen ihre Wurzeln und ging aus einem Maler- und Stuckateurs-Geschäft hervor. In Schalke an der Magdeburger Straße sitzt noch ein Firmenableger, der Hauptsitz ist in Essen. Das wird sich in wenigen Monaten ändern. Fischbach, in fünfter Generation von Danny Fischbach als geschäftsführendem Gesellschafter und Geschäftsführer Heise geführt, setzt auf Synergieeffekte. „Die Nähe wird beiden Unternehmen in ihrer Entwicklung helfen“, glaubt Heise. So sieht man das auch bei Stölting, auch weil die Firmenphilosophien offenbar zusammen passen: „Wir sind hemdsärmelig unterwegs, ihr seid es auch, das passt“, findet Dominik Mosbacher, Geschäftsführer der Stölting Service Group.
Sanierung, Modernisierung und Revitalisierung von Wohnhäusern
Fischbach ist spezialisiert auf die Sanierung, Modernisierung, Revitalisierung und Entwicklung von Bestandsbauten, vornehmlich in Zusammenarbeit mit großen Wohnungsunternehmen. Fischbach und Heise denken groß: NRW ist bislang hauptsächlich ihr Geschäftsgebiet, doch sie wollen auch stärker deutschlandweit tätig werden.
Diesen Status hat die Geschäftsführerfamilie um Seniorchef Hans Mosbacher für ihr Familienunternehmen bereits erreicht. Stölting sieht sich als nationalen Player mit Ambitionen, auch europaweit zu agieren. Die Corona-Krise, einschneidend wie sie für Wirtschaft und Gesellschaft ist, hat dabei durchaus neue Geschäftsfelder eröffnet: Als Logistiker und Lagerstätte für Mund-Nase-Schutzmasken im Auftrag der Bundesregierung und für den freien Markt hat Stölting schon vor Monaten Zeichen gesetzt und nach eigenen Angaben bislang weit über 100 Millionen Masken umgeschlagen. Jüngster Spross der Firmengruppe ist nun „h.i. Competence“, gegründet „als starke Waffe gegen Corona“ und um Geld zu verdienen.
Im Kampf gegen Corona ein neues Geschäftsfeld eröffnet
Raumluftreinigung, Raumhygiene oder Oberflächenschutz mit Antiinfektionsmitteln bietet die Stölting-Tochter, auch in das Geschäft mit Schutzhandschuhen für alle Einsatzbereiche von der Gastronomie bis zur Klinik wollen die Mosbachers groß einsteigen. Aktuell arbeiten sie laut Dominik Mosbacher daran, Produktion in Fernost und Lieferung im großen Stil aufzuziehen. Der Absatzmarkt dürfte riesig sein.
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