Gelsenkirchen. Runder Tisch, Start-Up-Campus, Gespräche mit der Wirtschaft: CDU-Kandidat Malte Stuckmann will Gelsenkirchen aus den Städte-Ranking-Tiefen holen.
Immer auf den letzten Plätzen, zuletzt beim Kommunalranking NRW 2020 – so steht Gelsenkirchen da, so wird es von außen gesehen. OB-Kandidat Malte Stuckmann (CDU) hatte schon früh im Wahlkampf ausgegeben: „Ich will weg von den letzten Plätzen!“. Um genauer in die Analyse zu gehen, hat der Gelsenkirchener jetzt eine der Autoren des Kommunalrankings eingeladen.
In Gelsenkirchen gibt es große Schwächen, aber auch Potenzial
Manuela Krause kam gerne – und erläuterte im Detail die Zahlen und Faktoren für Gelsenkirchen. Beauftragt von Unternehmer NRW hatte das Institut der deutschen Wirtschaft das Ranking erarbeitet und die Ergebnisse bereits im Juni vorgestellt. Ihr Fazit für Gelsenkirchen: „Es gibt große Schwächen und Herausforderungen, es gibt aber auch Potenzial.“
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Das hört Malte Stuckmann gerne, das will er mitnehmen, umsetzen, wenn er nach dem 27. September als Sieger aus der Stichwahl um das OB-Amt hervorgehen würde. „Wir müssen erstmal Kassensturz machen“, sagt Stuckmann. Und er sagt beispielsweise auch: „Es gibt in Gelsenkirchen nicht genug Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung aktiv sind.“ Das will er ändern. Das Ranking hatte schließlich ergeben, dass es um die regionale Innovationsaktivität, messbar beispielsweise an den Patentanmeldungen, nicht gut in dieser Stadt bestellt ist.
Ein runder Tisch mit Vertretern aus der Verwaltung, den Unternehmen und der WH
Die Innovationskraft zu steigern – wie kann das gelingen? Etwa mit Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der lokalen Wirtschaft und lokalen Wissenschaftseinrichtungen, rät Manuela Krause. Stuckmanns Idee für die Zukunft: Eine Art runden Tisch zu etablieren, der die Bedarfe abfragt. Eine Art runder Tisch, an dem beispielsweise die Verwaltung, Arbeitgeber und Vertreter der Westfälischen Hochschule sitzen könnten.
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Ein weiteres Problemfeld: „Gelsenkirchen hat die niedrigste Arbeitsplatzversorgung unter allen kreisfreien Städten“, erläutert Krause. Damit unmittelbar zusammenhängend: die niedrige Kaufkraft der Gelsenkirchener. Stuckmann hat auch da schon konkrete Vorschläge: Er stellt sich eine Art Campus vor, auf dem Start-up-Unternehmen, Handwerksbetriebe, die miteinander nicht nur die Fläche, sondern auch das Know-How, die Kontakte, den Alltag teilen und so neue Netzwerke entstehen lassen.
„Es gibt ganz viele Menschen, die richtig Bock haben, unsere Stadt voranzubringen“
Bei allem das Ziel: Anreize zu schaffen, dass Menschen und Arbeitgeber sich niederlassen und in die Stadt investieren. Doch vorher will Stuckmann vor allem eins tun: „Ich muss raus auf die Straße, den Kontakt suchen.“ Eben die Bedarfe abfragen. „Ich weiß gar nicht, wann das das letzte Mal passiert ist“, sagt Stuckmann auch und spielt damit auch auf die Arbeit der Verwaltung in den vergangenen Jahren an. Er ist aber sicher: „Es gibt ganz viele Menschen, die richtig Bock haben, unsere Stadt voranzubringen.“ Nicht nur in der Verwaltung.