Die geringe Wahlbeteiligung, das starke Abschneiden der AfD, das Ende der SPD-Ära: Viele bittere Pillen müssen nach dieser Wahl geschluckt werden.

Eine Ära ist beendet. Endlich, werden alle die sagen, die ihr Kreuz nicht hinter der SPD gesetzt haben. Die Mehrheitsverhältnisse in Gelsenkirchen sind gekippt. Für die Sozialdemokraten waren die Verluste erwartbar. Dennoch sind sie dramatisch, auch wenn es klar für einen „Regierungsauftrag“ reicht. Doch durchregieren ist nicht mehr. Einfacher wird es sicher nicht in Gelsenkirchen, allerhöchstens pluralistischer.

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„Gelsenkirchen. Besser. Machen“ – an ihrem Wahlslogan wird sich die CDU messen lassen müssen. Sie legte zu. Aber sollte sie insgeheim an die große Wende gedacht haben, landete sie letztlich nur im Bereich des Möglichen.

Bundestrend sprach für die CDU - und gegen die SPD

Offen bleibt, wer die Nachfolge von Frank Baranowski antreten wird. Im Rennen ums Oberbürgermeister-Amt hat Karin Welge die besten Karten. Das war zu erwarten. Spannend wird der Zweikampf mit CDU-Kandidat Malte Stuckmann dennoch, auch weil noch offen ist, welche Allianzen möglich werden und ob es Wahlempfehlungen geben wird.

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Der Bundestrend dürfte den Christdemokraten hier in die Karten gespielt haben. Gleiches gilt wohl auch für die SPD, nur unter geänderten Vorzeichen. Dass überregional die Stimmung auf Grün steht, ist in Gelsenkirchen auch zu bemerken. Doch die Partei dürfte sich noch mehr ausgerechnet haben. Der Trend sprach für sie.

Die AfD hat im Rat nichts bewegt

Bitter: Die Wahlbeteiligung sank erneut. Ein weiterer Tiefpunkt – und das bei einer Wahl, die wie keine andere richtungweisend für die Zukunft der Stadt ist. Noch bitterer: Die AfD legte klar zu. Die, die im Rat der Stadt nichts bewegt haben und wenig zu sagen haben, wenn sie nicht gerade subtil oder offen Hass säen: Sie ernten doch.