Gelsenkirchen-Erle. Die Abkürzung steht für „Zwischen Arbeit und Ruhestand“: Die ZWAR-Gruppe in Gelsenkirchen-Erle will verhindern, dass Menschen vereinsamen.

Vor gut zehn Jahren hatte Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski Menschen in der Stadt zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, Menschen über 55. Dabei ging es im weitesten Sinne um das Thema Vereinsamung im Alter – und so manch ein 55-Jähriger, der damals angeschrieben wurde, wird sich gefragt haben, was er denn bitteschön auf dieser Veranstaltung soll. Erika und Werner Salewsky hätten eine Antwort auf diese Frage.

Denn aus diesem damaligen Treffen in der Gerhard-Hauptmann-Realschule ist eine ZWAR-Gruppe entstanden, die am vergangenen Freitag ihren zehnten Geburtstag gefeiert hat. ZWAR: Das steht für „Zwischen Arbeit und Ruhestand“. Die Gruppe soll Menschen sozialen Halt geben, die nach dem Abschied vom Berufsleben in die Einsamkeit abzurutschen drohen. „Wir sind kein Verein, sondern ein Netzwerk von lokalen Gruppen“, erklärt Erika Salewsky. In Gelsenkirchen gibt es insgesamt 18 Gruppen, in jedem Stadtteil mindestens eine.

Die Bandbreite in Gelsenkirchen reicht von Boule bis Handarbeit

Erika Salewsky weiß, wie wichtig soziale Netzwerke sind – nicht nur die im Internet, sondern die im echten Leben. „Viele Menschen haben die meisten sozialen Kontakte über ihren Beruf“, weiß sie. Wenn dann der Ruhestand kommt, wissen viele von ihnen nichts mit der vielen Zeit anzufangen.

Die ZWAR-Gruppen fangen diese Menschen auf. „In Erle bieten wir ganz viele Aktivitäten an“, sagt Werner Salewsky. Die Bandbreite reicht von Boulespielen im Berger Feld über Spazierengehen, Darten, Fotografieren und Kochen bis hin zu Handarbeit. „Wir haben keine straffen Vereinsstrukturen“, so Erika Salewsky. „Aber es ist viel Platz für ein aktives Miteinander.“

Hier kann man sich über die Aktivitäten von ZWAR informieren

Wegen Corona mussten viele Aktivitäten in den vergangenen Monaten ausfallen, dennoch wurde am Freitag Geburtstag gefeiert. Rund 30 Menschen trafen sich unter freiem Himmel in der Kleingartenanlage an der Mühlbachstraße, auch Bezirksbürgermeister Wilfried Heidl schaute vorbei. Mit dabei waren auch viele „ZWARler“ der ersten Stunde – auch solche, die sich vielleicht damals gefragt haben, warum man sie denn angesprochen hatte.

Wer Interesse hat, bei ZWAR vorbeizuschauen, kann sich im Internet auf der Seite zwar-gelsenkirchen.de informieren, per Telefon unter 0209 788678 oder per Mail an .