Gelsenkirchen-Horst. Linksaußen gegen Rechtsaußen: Weil die AfD in Gelsenkirchen gegen die Lenin-Statue demonstrierte, hielt die MLPD dagegen. Es blieb friedlich.
Gleich zwei Kundgebungen erlebte Gelsenkirchen-Horst am späten Sonntagnachmittag: Die AfD protestierte gegen die Lenin-Statue, die MLPD hielt dagegen. Die Partei, die im Juni die Statue des russischen Revolutionärs vor ihrer Parteizentrale aufgestellt hatte, lud zum „antifaschistischen Kaffeetrinken“ samt Kundgebung.
Die Pläne der AfD, ihre Kundgebung auf dem Gehweg direkt vor der Lenin-Statue abzuhalten, barg einige Brisanz: Nur wenige Meter vor dem Grundstück der MLPD aufzutreten sei eine „echte Provokation“, empörte sich Monika Gärtner-Engel von der Linksaußen-Partei. „Aber wir lassen uns nicht provozieren“, rief sie den etwa 100 Menschen zu, die der Einladung gefolgt waren und sich coronakonform auf dem Hof vor der Parteizentrale an der Schmalhorststraße an Biertische gesetzt hatten.
Nur gut 25 Menschen hatte die AfD in Gelsenkirchen mobilisiert
Für noch mehr Brisanz sorgte der Name des AfD-Redners: Bundestagsabgeordneter Stephan Brandner wird dem „Flügel“ der AfD zugerechnet, jener Gruppe um Ultra-Rechtsaußen Björn Höcke. Um die beiden Gruppen voneinander zu trennen, hatte die Polizei mit Flatterband den Bereich markiert, in dem die AfD sich aufhalten sollte.
Die Sorge, dass es zu einer handfesten Auseinandersetzung kommen könnte, erwies sich allerdings als unbegründet. Um 18 Uhr begann die MLPD ihre Kundgebung, gegen 18.20 Uhr marschierte die AfD auf. Schnell stellte sich heraus, dass die „Blauen“ den „Roten“ sowohl zahlenmäßig als auch akustisch deutlich unterlegen waren: Gut 25 Personen begleiteten Stephan Brandner, der mit seinem Megafon gegen die Beschallungsanlage auf dem Hof der MLPD kaum Chancen hatte, gehört zu werden. Laut Polizei hatte die AfD im Vorfeld 40 Personen angemeldet. Um 19.12 Uhr trat die Brandner-Truppe geschlossen den Rückweg an.
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