Gelsenkirchen-Horst. Gelsenkirchen baut sein Kita-Angebot massiv aus, neben der Olgastraße haben an drei weiteren Standorten Einrichtungen eröffnet. Der Überblick.
Die Kitas Blumenstraße und Galoppi in Horst, die Kita Freytagstraße in Bulmke-Hüllen: Gelsenkirchen erweitert sein Betreuungs-Angebot für den Nachwuchs zwischen vier Monaten und sechs Jahren. Oberbürgermeister Frank Baranowski, Bildungsdezernentin Annette Berg und GeKita-Betriebsleiterin Holle Weiß statteten den neuen Einrichtungen ab.
- Lesen Sie auch den Bericht über die neue Kita Olgastraße in Bulmke-Hüllen
Die Blumenstraße im Namen, den Nordsternpark vor der Haustür – das passt. Ab sofort bietet die neue Kita im Gelsenkirchener Stadtteil Horst 45 Kindern einen Platz und stärkt die Verbindung zur Natur, wenn denn nach dem Corona-Lockdown endlich das Leben zurückkehrt.
Im „Haus der kleinen Forschung“ stehen sie bereit: Die Lupen und Plastikbehälter, die der Nachwuchs bei Wald-und-Wiesen-Ausflügen seit Jahrzehnten im Gepäck hat. „Ein Grashüpfer hat letztens schon für große Aufregung gesorgt“, berichtet Sandra Hartmann mit einem Lachen. Die Leiterin der Kita Blumenstraße freut sich darauf, den von Oberbürgermeister Frank Baranowski als „großen Vorgarten“ bezeichneten Nordsternpark bald noch intensiver nutzen zu können.
Platz in der Kita Blumenstraße für 45 Kinder
Dafür müssen aber zunächst die Kinder im Gelsenkirchener Westen ankommen. Viele Bilderrahmen im Eingangsbereich sind noch leer, die seit April geöffnete Kindertagesstätte lief bislang in kleiner Besetzung. Das ändert sich jetzt, auf 300 Quadratmetern bietet der Modulbau 45 Kindern aus 14 Nationen ein zweites Zuhause. Ob die 25 Knirpse in der Gruppe Pusteblume (drei bis sechs Jahre) oder die 20 Kinder in der Gruppe Löwenzahn (zwei bis sechs Jahre): „Es ist schön, bald wieder Leben in der Einrichtung zu haben“, betont Sandra Hartmann.
Die Kids erwartet im Gebäude, dessen Bau Mitte 2019 startete, viel Platz zur Entfaltung – sei es im Spielraum mit Höhle, sei es in der Turnhalle, sei es eben im Forscher-Raum. Und auch die Nachbarn hätten sich schon erkundigt, wo denn die Kinder blieben, sagt Hartmann. Erste Freundschaften sind geschlossen, die Kita-Leiterin: „Im Nachbargarten ist ein Wachhund, der auf uns aufpasst.“
Kita Freytagstraße: Ausnahmezustand schon kurz nach Eröffnung
Frisch eröffnet – und schon im Ausnahmezustand. Das erlebt aktuell Nicole Sommer als Leiterin der neuen Kita Freytagstraße in Bulmke-Hüllen, denn neben ihren zwei Gruppen gewährt sie auch den Kindern der havarierten Kita Rheinische Straße ein vorübergehendes Dach über dem Kopf.
Der Kita knapp zehn Autominuten entfernt steht die Feuchtigkeit bis zum Hals, ein Wasserschaden machte den normalen Betrieb unmöglich und sogar die Anhebung des Daches nötig. Sieben Kinder-Gruppen brauchten schnelle und unbürokratische Hilfe – vier davon kamen an der Freytagstraße unter. Leiterin Julia Heinberg-Brandes ist darüber heilfroh: „Wir hatten Glück im Unglück, das entspannt die Situation für uns.“
Auch das Kita-Team kommt an der Freytagstraße unter
Vor allem, weil auch Therapeuten und Kinderkrankenschwestern den Weg in die Nachbarschaft mitmachen konnten – denn zu den insgesamt 60 Kindern gehören sechs mit einer Behinderung. Die haben sich vorübergehend im Erdgeschoss des weiträumigen Gebäudes eingerichtet, schlummern im Schlafsaal „Traumfabrik“ oder toben in der „Mäusehöhle“.
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Ein Stockwerk darüber kümmert sich Nicole Sommer mit ihren Erzieherinnen aktuell um zwei Gruppen, in den nächsten Wochen wächst die Zahl auf dann vier Gruppen mit 75 Knirpsen. „Das ist im Moment eine echte Herausforderung“, sagt Sommer, die in ihrem Büro zwischen großen Pappkartons improvisieren muss. Noch fehlt einiges, manche Möbel etwa sind geliehen beziehungsweise ausrangiert, auf der anderen Seite schweißt die besondere Konstellation aktuell zusätzlich zusammen.
Kita Galoppi: Stadt und Vivawest sind hochzufrieden
In das Quartett der neuen Kindertagesstätten in Gelsenkirchen reiht sich die Kita „Galoppi“ ein, die Oberbürgermeister Frank Baranowski und Vivawest-Sprecherin Claudia Goldenbeld am Mittwoch (12. August) offiziell eröffneten.
75 Kinder zwischen vier Monaten und sechs Jahren finden ihren Platz im Schatten von Schloss Horst und der ehemaligen Galopprennbahn. Letztere ist etwa durch die Pferde-Spielgeräte im Innen- und Außenbereich sowie durch die Namen der einzelnen Gruppen wie Fohlen- oder Ponygruppe präsent. Seit mehreren Wochen läuft der Betrieb, auf zwei Ebenen kann sich der Nachwuchs beim Spielen und Basteln kreativ verwirklichen.
Vivawest sieht Verantwortung den Kindern gegenüber
Das Wohnungsbauunternehmen Vivawest als Träger mit Hauptsitz im benachbarten Nordsternpark äußert sich zufrieden, Claudia Goldenbeld erklärt in einer Mitteilung der Stadt: „Es gehört zu unserer Verantwortung, Kindern Raum zur Entwicklung und zum Lernen zu geben und durch qualitativ hochwertige Kindertagesstätten für zusätzliche Betreuungsplätze zu sorgen.“
Frank Baranowski hebt dagegen die Bedeutung für die direkte Umgebung hervor. „Mit der Eröffnung der Kita hat die Entwicklung des Wohnquartiers Schloss Horst einen weiteren Meilenstein erreicht. Ein attraktives Wohnquartier und eine attraktive Stadt brauchen gleichermaßen Raum für Kinder.“
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