Gelsenkirchen-Buer. Gelsenkirchen-Buer könnte schon bald um ein gastronomisches Angebot reicher sein: Auf der Skulpturenwiese soll eine neue Fläche entstehen.

Wie kann man den Gastronomen helfen, die unter den Einschränkungen in der Corona-Krise leiden? Ende Juni hatte der Rat der Stadt Gelsenkirchen in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause ein großes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Das sah unter anderem vor, den Gastronomen in der Stadt mehr Außenflächen zur Verfügung zu stellen.

Eine Außenfläche soll bald bespielt werden, wenn es nach den Plänen der Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung geht. Schon im Juni hatten Stadtrat Christopher Schmitt und Stadtentwickler Siegbert Panteleit die Idee zu einem ganz konkreten Plan geäußert: Die „Skulpturenwiese“ an der Horster Straße in Buer solle gastronomisch genutzt werden. Jetzt sieht es so aus, als würde dieser Plan in die Tat umgesetzt.

Stadt Gelsenkirchen sorgt für festen Untergrund und Bierzeltgarnituren

Stadtrat Christopher Schmitt: „Haben bereits mit allen Gastronomen Gespräche geführt“.
Stadtrat Christopher Schmitt: „Haben bereits mit allen Gastronomen Gespräche geführt“. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Skulpturenwiese liegt zwischen Horster Straße, Hagenstraße und Rottmannsiepe, ihren Namen verdankt sie den scheibenartigen Metallskulpturen, die zum Teil in den Rasen eingelassen sind. Um die Wiese herum haben sich einige Gastronomiebetriebe angesiedelt, sie sollen sich, so der Vorschlag, die Fläche auf der Wiese teilen. „Wir haben mit den Gastronomen, die in Betracht kommen, schon Gespräche geführt – grundsätzlich sind alle der Idee gegenüber sehr aufgeschlossen“, sagt Christopher Schmitt.

Jetzt werden die Planungen konkret. Die Stadt will einen festen Untergrund schaffen, auch, um die Wiese zu schützen. Außerdem sollen Bierzeltgarnituren bereitgestellt werden, die ursprünglich für die Feierabendmärkte gedacht waren. Jeder Gastronomiebetrieb wäre dann für einen Teil der Fläche verantwortlich. Bei den Betrieben handelt es sich (im Uhrzeigersinn) um das Zutz, das Marifet, „Pizza Pasta 1“, Officina und das Restaurant Vitali.

Beim Zutz stößt die Idee auf offene Ohren

Es habe schon mehrere Ortstermine gegeben, berichtet Christopher Schmitt, auch Buers Citymanagerin Aylin Gimmerthal sei in die Planungen eingebunden. Das Kunstmuseum, in dessen Zuständigkeitsbereich die Skulpturenwiese fällt, habe auch keine Einwände gegen die Idee, so der Stadtrat.

„Wenn das klappt, wäre das eine richtig gute Sache“, sagt Liane Bottermann. Sie ist Geschäftsführerin der GmbH, die das Zutz betreibt, dort hält man den Vorschlag für eine grundsätzlich sehr gute Idee. „Allerdings müssten natürlich noch einige Punkte geklärt wären: Etwa die Stromversorgung – oder die Frage, ob unserer Mitarbeiter die Hagenstraße überqueren müssen, die zwischen dem Zutz und der Wiese liegt.“ Dort seien immer wieder schnelle Autos unterwegs, eine Überquerung sei nicht ganz ungefährlich.

Fläche könnte ins Kulturprogramm der Stadt integriert werden

Die Wiese mit der „rollenden Sonne“

Seit 1992 ist auf der Wiese zwischen Horster Straße, Hagenstraße und Rottmannsiepe das Skulpturenensemble „Rolling Sun“ des Künstlers Sandro Antal zu sehen.

„Über die runde Grundfläche der einzelnen Metallobjekte und insbesondere den Titel stellt Antal eine explizite Verbindung zur Sonne her, dem beherrschenden Himmelskörper im Zentrum unseres Planetensystems“, beschreibt die Stadt Gelsenkirchen auf ihrer Internetseite das Kunstwerk.

Stadtentwickler Siegbert Panteleit hatte bereits im Juni laut gedacht: Er könne sich auch vorstellen, dass die neue Nutzung der Skulpturenwiese von Dauer sei. So weit wollte sich Christopher Schmitt nicht aus dem Fenster lehnen. „Wir erproben jetzt erst einmal, wie das angenommen wird, und dann schauen wir weiter“, so Schmitt. Er findet aber auch, dass man mit einer neu genutzten Skulpturenwiese die Kulturmeile noch weiter aufwerten könne. „Denkbar wäre ja auch, dass wir die Fläche – in welcher Form auch immer – ins Kulturprogramm der Stadt integrieren“, sagte der Stadtrat.

Wenn sich genug Beteiligte fänden, müssten die Bürgerinnen und Bürger gar nicht lange warten. „Dann kann alles sehr schnell gehen“, so Schmitt.