Gelsenkirchen. Die Verwaltung will mit dem Förderpaket „Gelsenkirchen startet durch“ die Wirtschaft nach Corona wieder ankurbeln. Das soll umgesetzt werden.
Es gibt so gut wie keinen Bereich, der von den Folgen der Corona-Pandemie verschont wurde. Gaststätten und Einzelhandel hatten lange Zeit geschlossen und konnten erst nach Wochen - unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften - wieder öffnen. Um den Betrieb wieder anzukurbeln, hat die Stadt nun unter dem Motto „Gelsenkirchen startet durch" ein Paket zur Förderung der Wirtschaft erarbeitet, das am 25. Juni dem Rat vorgelegt wird.
Besonders Handel und Gastronomie in der Stadt sollen von den Plänen profitieren. „Beide Bereiche leiden weiterhin unter der Zurückhaltung der Kunden", sagt Wirtschaftsförderer Christopher Schmitt. Da die Gastronomen wegen den geltenden Abstandsregelungen nicht das erwirtschaften wie vor der Krise, schlage die Verwaltung vor, auf Sondernutzungsgebühren für den Außenbereich zu verzichten, so Schmitt. Für den Sommer komme man so für Einzelhandel und Gastronomie auf eine Summe von insgesamt 127.000 Euro.
Gelsenkirchen: Erweiterung der Außengastronomie muss geprüft werden
Zudem sollen verstärkt städtische Flächen zur Verfügung gestellt werden, um die Außengastronomie zu erweitern. „Möglich ist das auf einer Fläche von ungefähr 100 Quadratmetern auf der Skulpturenwiese in Buer oder auch auf dem Heinrich-König-Platz", erläutert Schmitt.
Man habe bereits alle Gastronomen angeschrieben, für die eine Erweiterung in Frage kommen. „Jeder Einzelfall muss unter anderem wegen Fluchtwegen geprüft und genehmigt werden. Wir wollen das aber so schnell wie möglich umsetzen", ergänzt Schmitt, der nicht ausschließt, dass schon im Juli dieses Vorhaben Realität wird.
Versorgermarkt findet ab 24. Juni statt
Um für mehr Kundenfrequenz in der City und Buer zu sorgen, möchte Schmitt, dass bis Weihnachten die Menschen an vier Samstagen - ein ähnliches Konzept gibt es auch in Bochum - kostenlos Bus und Bahn fahren können: „Das Ziel ist auch einen Adventssamstag mit einzubeziehen." Man werde jedoch auf den Bundesliga-Spielplan für die kommende Saison warten, damit diese Aktion nicht mit Heimspielen des FC Schalke 04 kollidiere, betont Schmitt.
Mit einem neuen Versorgermarkt bietet die Verwaltung außerdem den Händlern des Feierabendmarkts die Möglichkeit, sich den Leuten zu präsentieren. „Start ist am 24. Juni von 15 bis 19 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz. Dasselbe gilt ab 25. Juni für die Domplatte in Buer. Der Versorgermarkt findet zu den üblichen Terminen mittwochs und donnerstags statt", berichtet Siegbert Panteleit, bei Gelsendienste zuständig für die Märkte. Der Verkauf sei auf Lebensmittel und Feinkost beschränkt, Essen und Trinken vor Ort gebe es nicht.
Neue Ideen für Veranstaltungen
Citymanagerin Angela Bartel formuliert für die anstehenden Monate ein wichtiges Ziel: „Die Kaufkraft und das Geld müssen wir hier in der Stadt behalten." Mit Blick auf ausgefallene Veranstaltungen hofft Bartel, dass es im September wieder losgehen kann.
Auch hier arbeite man an neuen Ideen, um Leben in die Zentren zu bringen: „Das Format Goldstücke des Referats Kultur könnte in diesem Jahr um ein Late Night Shopping ergänzt werden." Ebenfalls thematisiert werde ein Kulturprogramm für örtliche Künstler, die sich dann auf kleinen Bühnen entlang der Einkaufsstraßen zeigen können.
Dieses Förderpaket setzt eine Reihe von Aktivitäten zur Unterstützung der Wirtschaft fort. Bereits im März entstand das Gelsenkirchener Kompetenznetzwerk Wirtschaftshilfe Corona für Fragen in der Krise. Darüber hinaus existieren die Online-Plattformen „Support your locals" und „Gelsenheld".
>>>Info: Weitere Pläne
Wirtschaftsförderer Christopher Schmitt möchte zudem eine Taskforce Citylagen einrichten, die sich mit den Herausforderungen nach Corona beschäftigt.
Diese stadtinterne Taskforce soll eng mit den Citymanagern, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und dem Einzelhandelsverband zusammenarbeiten, um die Innenstädte zu beleben.