Zu früh geklebt: Die SPD hängte bereits vor dem Starttermin Plakate in Gelsenkirchen auf – und bekam Ärger. Was Parteien sonst noch beschäftigt.

Ärger über SPD-Plakate

Da waren einige bei der SPD offenbar besonders schnell beim Plakate hängen – und CDU, Grüne und FDP ärgern sich unisono, fordern „Fairness im Wahlkampf“ und verurteilen den Frühstart. Ab Freitag, den 31. Juli ab 20 Uhr, dürfen die Parteien in Gelsenkirchen Plakate hängen. So haben es die Ordnungsbehörden der Stadt verfügt. „Das ist eine faire Regel, die für alle politischen Parteien gleichermaßen gilt. Die SPD Gelsenkirchen hat gegen diese Regel mehrfach verstoßen und bereits in Stadtteilen aufgehängt“, kritisieren Grüne und FDP, nachdem sie in Erle und Hassel bereits vor dem Starttermin Plakate der Sozialdemokraten ausgemacht hatten. Alle müssten sich an die gleichen Spielregeln halten, erklärt der FDP-Kreisvorsitzende Marco Buschmann.

„Die SPD torpediert mit dieser Aktion jegliche Ansätze für einen fairen Umgang im Wahlkampf. Die oft wiederholten Parolen für einen vernünftigen Umgang werden somit direkt zu Beginn als Phrasen enttarnt“, regt sich CDU-Chef Sascha Kurth auf. Seine Forderung am Freitag: Wir erwarten, dass die Stadt durch Gelsendienste alle unrechtmäßig gehangenen Plakate der SPD abhängt.“ SPD-Akteure wurden umgehend selbst aktiv und hängten Plakate ab. Einige wurden auch im Auftrag der Stadt entfernt. Stadtsprecher Martin Schulmann: „Der Kreiswahlleiter hat sofort reagiert. Die Arbeit wird der SPD in Rechnung gestellt.“ Am Spätnachmittag räumte dann der Erler SPD-Vorsitzend Attila Öner den terminlichen Fauxpas ein und betonte: „Ich habe mich umgehend bei den anderen Parteien entschuldigt.“

Mehr Markt wagen

Peter Röttgen und Malte Stuckmann appellieren für die Rückkehr des Feierabendmarktes in der Altstadt unter Einhaltung der Corona-Schutzregeln. Bei einem gemeinsamen Besuch des Nachmittagsmarktes in der Altstadt zeigten sich der Fraktionsvorsitzende der BV-Mitte und der OB-Kandidat der CDU enttäuscht über die geringe Anzahl von Marktbeschickern. Ganze vier Stände seien auf dem Heinrich-König-Platz aufgebaut gewesen In der umliegenden Gastronomie waren hingegen alle Außenplätze gut gefüllt. Stuckmann: „Unsere Bürger können in der Gastronomie mit zehn Personen aus unterschiedlichen Haushalten ohne Mundschutz an einem Tisch sitzen. Weshalb sollte das nicht auch auf dem Feierabendmarkt möglich sein?“

Mobile Kultur-Angebote

Die Bündnis-Grünen fordern mehr mobile Angebote wie das Kunst-Kultur-Mobil der Kunstschule Gelsenkirchen oder die Mobile Kita. „Mit beiden Angeboten werden Kinder und Jugendliche angesprochen, die sonst kaum zu erreichen sind“, weiß Spitzenkandidatin Adrianna Gorczyk. „Zudem ist nun auch von Forschern bestätigt, dass die Corona-Pandemie das Problem der Kinderarmut verschärft. Daher müssen wir rechtzeitig gegensteuern.“ Die mobilen Angebote schafften in Quartieren wie etwa Schalke-Nord oder auch Ückendorf-Nord aus Sicht der Grünen ein zusätzliches Kultur- und Kreativangebot für Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien, zudem erreiche man über das Angebot auch die Eltern der Kinder.

Keine Basis für den Sport

Susanne Cichos, Oberbürgermeisterkandidatin der FDP, besuchte den Fußballverein Spvgg. Westfalia Buer 1919. Sie reagierte auf einen Hilferuf des Vorsitzenden Werner Altenwerth. Er betonte, dass sich der Club seit 2010 vergeblich bemühte, einen Kunstrasenplatz zu bekommen. „Seit Dezember 2019 haben wir aufgrund der Winterpause und der Corona-Einschränkungen zudem keine Einnahmen mehr. Sämtliche Anträge auf Unterstützung wurden abgelehnt“, so Altenwerth. Im Stadion Lohmühle trainieren 15 Mannschaften, darunter neun Jugendteams mit Kindern aus neun Nationen.