Gelsenkirchen-Altstadt. Sie sehen sich als „frische Truppe mit frischen Ideen“: Die CDU-Bewerber, die mit OB-Kandidat Stuckmann das Rathaus erobern sollen, sind gewählt.
„Gelsenkirchen besser machen“. Das ist das Mantra der CDU für die Kommunalwahl 2020. Dafür hat sie seit Samstag ihre Kandidatenriege stehen – und mit Malte Stuckmann einen OB-Anwärter an der Spitze der Ratsreserveliste, der mit genau diesem Anspruch antritt. Von 88 stimmberechtigten Mitgliedern wird er mit 72 Ja- und zehn Gegenstimmen dafür auf Listenplatz eins gewählt. Die Zugabe: Kräftiger, bestätigender Beifall nach seiner Rede.
CDU Gelsenkirchen sieht sich personell und thematisch gut aufgestellt
Wohin Stuckmann, wohin die CDU im September will, macht sie im Bürgerforum im Parterre des Hans-Sachs-Hauses deutlich: Ins Zentrum der Macht – „oder ins Zentrum des Problems“, wie es der Stadtverordnete Frank-Norbert Oehlert nennt. Eben in die 5. Etage des Hans-Sachs-Hauses. Dort sitzt noch Oberbürgermeister Frank Baranowski. Nach 16 Jahren im Amt wird er nicht mehr für die SPD antreten. „Gott sei Dank“, sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Heinberg, der „die große Chance“ auf einen Polit-Wechsel, auf Veränderung im Rat der Stadt und an der Stadtspitze sieht. Eine Ansicht, die viele bei der Versammlung teilen. „Die SPD hat den Pfad der Volkspartei verlassen“, ist der Kreisvorsitzende Sascha Kurth sicher. Und eines sei klar: „Die Tage der SPD-Stärke sind auch in Gelsenkirchen vorbei, wir werden in Zukunft eine andere Politik sehen. Für die sei die CDU „mit reichhaltigem Angebot thematisch und personell bei allen Themen gut aufgestellt.“
Sicherheit und Sauberkeit, Wirtschaftsförderung und Kinderbetreuung
Sicherheit und Sauberkeit, bessere Wirtschaftsförderung und Kinderbetreuung, die Schulsanierung, optimierte Querverbindungen zwischen dem Osten und Westen der Stadt, lebenswerterer Quartiere durch die Verbesserung der Nahversorgung, eine Willkommenskultur für Unternehmen, bessere Verkehrspolitik und Stadtplanung – all das sind Themen, die Christdemokraten in ihren kurzen Vorstellungsrunden als Themenfelder benennen, die sie beackern wollen. „Ich bin es leid, wie diese Stadt kaputt verwaltet wird“, sagt Christina Totzeck, die auf Platz drei der Reserveliste und Direktkandidatin in Bulmke-Nord antreten wird und kämpferisch ankündigt: „Ich hab Bock auf Wahlkampf.“
Kandidat Stuckmann will Kümmerer für lokale Unternehmen sein
Stuckmann, im Februar von der Partei zum OB-Kandidaten gekürt, „will der Alleinherrschaft der SPD für lange Zeit ein Ende setzen“. Arbeitsplätze zu schaffen, „etwas für Familien zu tun, damit sie nicht nur gerne hier wohnen, sondern auch hier hinziehen“ , für Handwerksbetriebe und Unternehmen ein Kümmerer zu sein“, das „Sicherheitsgefühl zu stärken“ oder die „Westfälische Hochschule stärker ins städtische Leben einzubeziehen“, formuliert er als Ziele für sich und seine Politik und postuliert: „Ab dem 13. September wollen wir endlich wieder machen, wir wollen Gelsenkirchen besser machen“.
In der ersten Reihe im Saal sitzt Oliver Wittke. Der CDU-Bundestagsabgeordnete schaffte 1999 den Überraschungscoup, als er für eine Amtszeit zum Oberbürgermeister gewählt wurde. An diese Phase erinnern etliche Redner wie an eine goldene Ära, auf die eine Zeit folgte, in der „man sich in Gelsenkirchen damit begnügt hat, rote Laternen zu sammeln“, so Julian Pfeifers.
Allein um Listenplatz 14 für den Stadtrat gab es eine Einzelwahl
„Wir haben eine frische Truppe und frische Ideen“, ist der Fraktionsvorsitzende Heinberg überzeugt. In den 33 Wahlbezirken schickt die CDU gleich 14 Frauen und Männer ins Rennen, die erstmals direkt für den Rat der Stadt kandidieren, auch auf der Reserveliste gibt es einige neue Kandidatinnen und Kandidaten auf aussichtsreichen Plätzen. – wie den 33-Jährigen Andreas Batzel (Platz fünf), den Junge-Union-Vorsitzenden Julian Pfeifers (31, Platz 13), Stephanie Kurth (Platz 15) oder auch Laura Rosen (Platz 18), die 25 Jahre alte Vorsitzende des Ortsverbands Schalke. Allein um Listenplatz 14 gab es eine Einzelwahl. Clemens Lucas trat gegen Werner-Klaus Jansen, an, der sich mit 61 zu 17 Stimmen durchsetzte.
14 Stadtverordnete stellt die CDU im aktuellen Rat. Dabei soll es im Herbst nicht bleiben. Stuckmann: „Wir brauchen mehr schwarz im Rat.“
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