Gelsenkirchen-Schalke. Das Lalok Libre startet seine kleine Konzertreihe „Summertime 2020“ im Kulturgarten in Gelsenkirchen. Die Gäste entspannen bei Live-Folk-Musik.
Es hat ein ganz kleines bisschen Gefühl von Weite, Prärie und Abenteuer: Nebenan läuft das Eisenbahngleis entlang. Die Holzscheite liegen bereit für das Lagerfeuer. Und eine Musikband spielt. Wir sind aber nicht irgendwo im Wilden Westen, sondern genießen die Strahlen der langsam untergehenden Sonne in Schalke. Genauer gesagt: etwas versteckt am Ende der Schlosserstraße, im Kulturgarten von Lalok Libre. Die kleine Reihe der „Summertime 2020“ beginnt hier vielversprechend, die Atmosphäre könnte kaum entspannter sein.
Die emsigen Mitarbeiterinnen des Stadtteilvereins haben die Band The Colins Company auf jene Bühne gebracht, die sie vorher ab morgens um 11 Uhr zusammengezimmert hatten. Und die fünfköpfige Formation um den Gelsenkirchener Singer-Songwriter Rüdiger Jagsteit hat die Gäste auf den Biergarten-Bänken vom ersten Ton an fest im Griff. Einen frischen, akustischen Mix aus Folk, Country und Songwriter-Musik versprechen sie. Und natürlich ist auch die extra aus Nottuln angereiste Fangemeinde begeistert und sorgt für prima Unterstützung. An diesem sommerlichen Abend passt einfach alles. Gäste aus Herten, Herne und Bochum sind auch dabei, die „Summertime“ läuft schließlich nicht zum ersten Male.
Corona-Pandemie: Hygiene-Regeln fest im Blick
35 Anmeldungen sind bei Lalok-Chefin Venetia Harontzas aufgelaufen. Es hätten auf dem Areal aber sogar 50 Besucher Platz, um die Corona-Hygieneregeln einzuhalten. Mundschutz, Eingang-Ausgang-Regelung, Abstand – alles das funktioniert gut. Und der Service für Getränke und Gegrilltes wuselt durch die locker besetzten Reihen. „Bald alle von unseren Mädchen und Jungs wollten mitmachen. Jetzt wechselt das Team von Abend zu Abend“, erzählt Harontzas schmunzelnd.
Üblicherweise hätte das Lalok Libre, der „Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit“, einmal im Monat eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, Corona hat das durchkreuzt. Mit der vorsichtigen Lockerung der Auflagen hat die Truppe schnell reagiert und beim Ordnungsamt vorgefühlt, was denn wohl geht, und dann auch relativ zügig die Genehmigung bekommen.
„Dem Referat Kultur müssen wir aber einen riesengroßen Dank aussprechen, dass das hier möglich gemacht werden konnte“, erzählt die Leiterin. „Wir wollten zumindest ein abgespecktes Kulturprogramm bieten. Das ist besser als gar nichts. Denn die Kultur und die Künstler leiden unheimlich stark unter den Corona-Einschränkungen.“
Ein Gefühl beinahe wie Urlaub
So sollen dann die Abende im Kulturgarten auch etwas als Ersatz für den Urlaub dienen, den so manche in diesem Jahr ausfallen lassen müssen. Auch die Band begrüßt die Gäste diesmal sichtlich froh und stolz, „den Auftakt machen zu können, das war ja wie ein Winterschlaf für uns seit Mitte März“. Und dann fiedeln und klampfen sie munter los mit ehrlicher Straßenmusik ohne technischen Schnickschnack. Nach dem eigentlichen Bühnenprogramm geht es dann noch weiter an der Feuerschale im Garten, mit einer kleinen Auswahl von Unplugged-Songs zum Mitsingen und Stockbrot für die Kinder.
Kulturgarten
Das Lalok Libre hat 2008 von der Stadt Gelsenkirchen eine Brachfläche an der Eisenbahnlinie ganz am Ende der Schlosserstraße in Schalke überlassen bekommen. Das Gelände wurde kultiviert, ein Bauwagen dient als Entspannungsraum, und die kleinen und großen Gärtner können alles zum Graben, Pflanzen und Ernten bereitstellen.
Für die Abende der „Summertime 2020“ werden Anmeldungen erbeten unter 0157 89194317, www.facebook,com/LalokLibreGE, www.instagram.com/lalok.libre und www.lalok-libre.de.
Die „Summertime“ geht weiter am Sonntag, 19. Juli, um 18 Uhr mit Rafael de Alcala und Pepi Alvarez und Flamenco mit der Tanzgruppe „Los Gitanos“ des Lalok Libre. „Nicht nur, dass die Mädchen keine Auftritte hatten wegen der Pandemie, sie konnten auch ihre schönen, neuen Kostüme noch gar nicht präsentieren“, erzählt Venetia Harontzas lachend. Geboten werden dazu Tapas und Sangria.
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