Gelsenkirchen-Bismarck. Werner Thiels Dauerausstellung auf der Zeche Consol ist eine Entdeckungstour wert. In Gelsenkirchen hat er seine kreativen Visionen verwirklicht.

Es sind schon echte Sammlerstücke: Für sich betrachtet sind es Arbeitshandschuhe, Schraubenschlüssel, Sägeblätter – Relikte industrieller Arbeit im Revier. In der „Kunstsammlung Werner Thiel“ ergeben sie ein neues Ganzes. In seriellen Anordnungen und zuweilen Installationen erzählen sie Geschichten von einer Zeit, die das Ruhrgebiet lange prägt, die uns heute so fern scheint und es doch gar nicht ist.

Werner Thiel, geboren 1927 in Breslau, arbeitet nach dem Krieg selbst als Bergarbeiter. 1954 geht er, nach dem Tode seiner ersten Frau, nach Ostdeutschland, schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch, studiert parallel an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 1960 flieht er mit seiner Familie zurück in die BRD. Hier findet er künstlerisch zu industriellen Themen, fotografiert zunächst und beginnt später seine Streifzüge, um seine Fundstücke zusammen zu tragen.

Kunstinstallation wurde vom Künstlerfreund Helmut Bettenhausen realisiert

In seinen letzten Lebensjahren träumt Werner Thiel von einer Dauerausstellung auf der Zeche Consol. Deren Einweihung erlebt er nicht mehr. Gestaltet wurde die Kunstinstallation vom Künstlerfreund Helmut Bettenhausen in der Halle Nord am Schacht 9 an der Klarastraße 6. Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

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