Bismarck. . In regelmäßigen Abständen wird das Maschinenhaus der Zeche Consolidation am Sonntag von lauten Geräuschen erfüllt: Dieser „Tag des offenen Denkmals“ ist definitiv kein stiller Gedenktag.
In regelmäßigen Abständen wird das Maschinenhaus der Zeche Consolidation am Sonntag von lauten Geräuschen erfüllt: Dieser „Tag des offenen Denkmals“ ist definitiv kein stiller Gedenktag.
Die Köpfe der Besucher drehen sich in die Mitte des Raumes, als die gewaltige Dampf-Fördermaschine sich in Gang setzt und sie ins vergangene Jahrhundert zurückversetzt, in eine Zeit, in der Kumpel und Malocher aus ganz Gelsenkirchen jeden Tag stundenlang unter Tage gingen und das Ruhrgebiet für seine Kohlewerke berühmt wurde. Am Tag des offenen Denkmals, der deutschlandweit stattfindet, ist jedermann herzlich dazu eingeladen, „Kulturdenkmale in ganz Deutschland zu entdecken, die sonst nur selten oder gar nicht zugänglich sind“, heißt es im Sonderheft zur Aktion.
Führungen zur Dampfmaschine
Für die Zeche Consol ist das natürlich nicht ganz korrekt: Werner Thiels Sammlung von Bergbaurelikten im nördlichen Maschinenhaus ist für Besucher immer am ersten Sonntag des Monats von 13 bis 18 Uhr geöffnet, regelmäßige Führungen zu „Doppelbock und Dampfmaschine“ gibt es auch. Der Unterschied zwischen diesen normalen Besichtigungszeiten und dem „Tag des offenen Denkmals“? „Heute kommen vor allem Leute von außerhalb, um die Ausstellung zu bewundern“, erklärt Martin Gernhardt vom Initiativkreis Bergwerk Consolidation. Eine gute Gelegenheit also, um die Sammlung einem neuen Publikum zu präsentieren.
Immerhin hat diese auch einiges zu bieten: zum Beispiel unter Tage entdeckte Fossilien aus dem Karbonzeitalter, 300 Millionen Jahre alt. Desweiteren alte Werkzeuge, wie die Keilhaue, die Meterlatte oder die sogenannte Barde. Aber Hauptattraktion ist nach wie vor die Dampf-Fördermaschine, die in ihrer Größenordnung „wirklich einzigartig ist“, wie Gernhardt ausführt. Die 55 Tonnen schwere Treibscheibe wird via Druckluft bewegt.
Übrigens waren bei gutem Wetter auch die anderen acht offenen Denkmal-Stätten in Gelsenkirchen am Sonntag gut besucht.