Gelsenkirchen-Horst. An einem Tag zum eigenen Pferd: Kinder wandeln beim Ferienprogramm im Schloss Horst auf den Spuren der „Emscherbrücher Dickköppe“.
Sie stehen da in Reih und Glied, haben alle die gleichen schwarz-weißen Filzaugen, unterscheiden sich aber doch gravierend - was die Frisur der Mähne betrifft. Die Rede ist von den charmanten Steckenpferden, welche die Kinder im Rahmen des Ferienprogramms im Schloss Horst gebastelt haben. Denn hier und heute dreht sich alles ums Pferd.
Aus gutem Grund: Die „Emscherbrücher Dickköppe“ nämlich lebten in Horst, bevor es die ersten Menschen taten. Man vermutet, die Pferde sind der Grund, warum man um 1100 nach Christus hier einen Hof errichtete und den Grundstein lag für alles Künftige. „Die Erbauer wollten die Pferde einfangen und eine Zucht aufbauen“, weiß Benjamin Bork, Museumspädagoge und feste Größe im hiesigen Ferienprogramm.
„Bello“ mit dem bunten Schopf
Auch interessant
So ein kleines Pferdchen mit dickem Kopf soll heute jedes der sieben Kinder mit nach Hause nehmen können. Nina hat ihres fast fertig. Es hat sogar schon einen Namen: „Bello“. Wie das Pferd erschaffen wurde? „Wir haben einen Socken genommen und Wolle rein gesteckt. Dann haben wir die Augen aufgeklebt, die Nase und die Ohren. Die haben wir in einer Tüte bekommen“, sagt die Zehnjährige und zeigt ein kleines Papiertütchen vor. In Sachen Frisur hätten die Kinder dann freie Hand gehabt. Und so hat „Bello“ einen ziemlich bunten Schopf.
Auch interessant
Ebenso wie das Pferdchen der sechsjährigen Lina. Die weiß schon ganz genau, was sie mit dem neuen tierischen Begleiter zu Hause macht: „Ich reite darauf.“ Ob die Mädchen schon mal ein Steckenpferd hatten? Nina antwortet: „Ja, schon einmal – aber als Kind.“ Und überhaupt, dieses hier sei natürlich schöner.
Noch freie Plätze für das Pferde-Programm
Auch interessant
Zumal „Bello“ jetzt auch noch zusätzlichen Schmuck erhält: Eine „Tassel“, eine Quaste, selbst gebastelt aus einigen Haaren aus dem Pferdeschweif. Was man damit noch alles anfangen kann, das erklärt Dörte Rotthauwe den Mädchen. „Mit den Schweifhaaren kann man flechten. Man gebraucht sie auch für Geigenbögen oder Schmuck. Auch das Fell wird verarbeitet, als klassisches Füllmaterial für Sättel oder Matratzen aber auch eingewebt in Stoffe, da wirkt es versteifend.“
Auch interessant
Gekrönt wird solch aufregender wie informativer Tag für die Kinder nun noch durch eine Urkunde. Die macht sie zu echten Pferdeexperten und wird erstellt in der historischen Druckwerkstatt. „Die Kinder können die dann hier zusätzlich bunt gestalten, auf die Art, wie man früher Bücher verziert hat.“Das Programm findet auch am kommenden Dienstag, 7. Juli, noch einmal statt. Hier gibt es noch drei freie Plätze. Anmeldung und Information: 0209/1696131. Kosten: 8 Euro.
- Lesen Sie mehr Geschichten aus Gelsenkirchen
- Oder folgen Sie der WAZ Gelsenkirchen auf Facebook