Gelsenkirchen. Anne Heselhaus, fünf Jahre lang Polizeipräsidentin, will aus Düsseldorf zurück nach Gelsenkirchen – als neue Kultur- und Bildungsdezernentin.
Einmal von Gelsenkirchen nach Düsseldorf und zurück: Anne Heselhaus folgte im Mai 2019 dem Ruf von NRW-Innenminister Herbert Reul nach Düsseldorf. Die damalige Gelsenkirchener Polizeipräsidentin wechselte nach knapp fünf Amtsjahren an der Spitze der Gelsenkirchener Behörde mit 55 Jahren in die Düsseldorfer Machtzentrale. Die Juristin übernahm als leitende Ministerialrätin das Referat 40, die Verwaltung der Polizei. Nun steht sie vor der Rückkehr, diesmal in den Verwaltungsvorstand der Stadt: Heselhaus soll am 25. Juni vom Rat der Stadt zur Nachfolgerin von Dezernentin Annette Berg gewählt werden.
27 Bewerbungen gingen für die Gelsenkirchener Stelle ein
Die Stelle als Beigeordnete(r) für den Bereich Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration wurde nach dem Ratsbeschluss vom 2. April ausgeschrieben. Amtsinhaberin Annette Berg geht Ende September nach Berlin. Die Nachbesetzung vor der Kommunalwahl war umstritten. 27 Bewerbungen gingen schließlich ein, darunter auch die des grünen Oberbürgermeisterkandidaten und Lokalpolitikers David Fischer. Die vom Rat der Stadt eingesetzte Findungskommission empfahl mehrheitlich, Heselhaus ins Amt der Beigeordneten zu wählen. Die Dienstaufnahme solle zum „frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen“.
Heselhaus hat als Richterin eine steile Juristen-Karriere hinter sich, zuletzt am Oberlandesgericht Hamm. Mit der Organisation einer großen Behörde war sie als Polizeipräsidentin und auch in ihrer aktuellen Funktion als Leitende Ministerialrätin im Innenministerium betraut. Ihre Polizei-Abteilung ist mit 22 Referaten die größte Organisationseinheit des Ministeriums. In Düsseldorf verantwortlich ist Heselhaus unter anderem für die Verteilung der Polizeikräfte, für Aus- und Fortbildungen sowie für das Beurteilungswesen und IT.
Der Abschied aus Gelsenkirchen fiel Heselhaus schwer:
Gezögert hatte sie nach eigener Auskunft, das Angebot Reuls anzunehmen, so wie zuvor auch, als sie ihre Unabhängigkeit als Richterin aufgab für den Posten der Polizeipräsidentin. Der Abschied fiel ihr schwer: „Mir sind die Menschen hier sehr ans Herz gewachsen, sie tragen das Herz auf der Zunge“, erklärte sie damals. Nun will sie als politische Wahlbeamtin zurückkehren.