Gelsenkirchen. Gelsenkirchener Kliniken führen auch wieder reguläre Behandlungen durch. Wir fragen, wie die Schutzmaßnahmen für die Patienten aussehen.
Zu Beginn der Corona-Krise haben Krankenhäuser vermeidbare Behandlungen verschoben, um Kapazitäten für Covid-19-Patienten frei zu halten. Ein Nebeneffekt war, dass auch Patienten mit akut behandlungsbedürftigen Beschwerden bis hin zu Schlaganfall-Gefährdeten jeden Krankenhausbesuch vermieden. Jetzt werden in Gelsenkirchener Kliniken auch wieder elektive, also nicht akut hochdringliche Behandlungen durchgeführt. Wie werden diese Patienten geschützt?
Eingangsschleusen und Maskenpflicht
Das Marienhospital Gelsenkirchen und das St. Marien-Hospital Buer nutzen Eingangsschleusen, erklärt Wolfgang Heinberg, Sprecher der St. Augustinus-Einrichtungen. In Häusern selbst besteht zudem eine generelle Maskenpflicht. Patienten ohne Corona-Verdacht erhalten bei der Aufnahme eine Mund-Nasen-Schutz-Maske, werden aber nicht regelhaft auf das Virus getestet. Über den Nutzen eines regelhaften Screenings werde derzeit jedoch aktuell diskutiert. Maximal zwei Patienten auf einem Zimmer, und zwar mit einem Bettenabstand von mindestens 1,50 Metern bis zu zwei Metern seien die Regel, so Heinberg. Auf den Zimmern gälten zudem alle grundsätzlichen Hygiene- und Abstandsregeln. Mitarbeiter werden dann „auf Corona“ getestet, wenn sie Kontakt zu corona-positiven Personen hatten. „Diese Praxis entspricht den Vorgaben des RKIs (Robert Koch-Instituts). Wir stellen auf jeden Fall sicher, dass kranke Mitarbeiter keine Patienten behandeln“, so Heinberg.
Möglichst maximal zwei Patienten pro Zimmer
In den Evangelischen Kliniken (EVK) orientiert man sich laut Pressesprecherin Corinna Lee bei den Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen ebenfalls an den RKI-Empfehlungen für Patienten und Mitarbeitende. Dazu gehörten die Trennung von Bereichen und Wegen, so dass Infizierte keinen Kontakt mit nichtinfizierten Patienten haben, ebenso wie die Maskenpflicht sowie häufige und regelmäßige Desinfektionen der Kontaktflächen. „Darüber hinaus werden sowohl Patienten als auch Mitarbeitende weitreichenden Screening-Untersuchungen auf Covid-19 unterzogen“, sagt die Klinik-Sprecherin. Das gelte auch für diejenigen, die keine spezifischen Symptome aufweisen.
In den EVK gibt es Ein- bis Drei-Bett-Zimmer. Auf die volle Belegung soll verzichtet werden. „Soweit es möglich ist, werden die Zimmer einzeln beziehungsweise mit zwei Personen belegt, um größtmögliche Abstände zwischen den Patienten zu ermöglichen“, sagt Lee. Weitere Schutzmaßnahmen seien für die Patientenzimmer nach RKI-Empfehlung nicht notwendig. Die Abstandsregel von anderthalb Meter gilt auch nach RKI-Empfehlung natürlich nicht bei der medizinischen und pflegerischen Versorgung der Patienten gelten. Das Personal sei aber eingehend in den notwendigen Schutzmaßnahmen geschult worden, versichert Lee.
Negativer Befund Voraussetzung für Aufnahme zu elektiver Behandlung
Auch das Bergmannsheil Buer folgt nach eigenen Angaben den Empfehlungen des RKIs. „Alle Patienten und alle Mitarbeiter der Klinik tragen derzeit einen chirurgischen Mundnasenschutz. Eine umfassende Hände- und Basishygiene sind zudem die wichtigsten Maßnahmen, um Infektionen zu vermeiden“, so Sprecherin Sabine Ziegler. Sie fährt fort: „Die Mehrzahl unserer Zimmer sind Ein- und Zwei-Bett-Zimmer.“ Die Betten seien auch hier im Abstand von mindestens anderthalb Metern aufgestellt. Wer als elektiver, also nicht akut eingelieferter Patient auf einer Normalstation im Bergmannsheil Buer liegt, wurde vor der Aufnahme auf den neuen Corona-Virus Sars-CoV-2 getestet. Der negative Nachweis sei in diesem Fall Voraussetzung für eine Aufnahme.