Gelsenkirchen. Frank Thiemann ruft die Gelsenkirchener Unternehmen auf, weiter auf Aus- und Fortbildung zu setzen: „Corona-Krise trifft den Arbeitsmarkt hart“.

Frank Thiemann ist seit Anfang Mai der neue Leiter der Arbeitsagentur Gelsenkirchen und Bottrop. Er löst damit Marcus Kowalczyk ab, der nach nur knapp zwei Jahren in Gelsenkirchen seit Januar 2020 als Sozialdezernent im Kreis Mettmann arbeitet. Den Kreis Mettmann kennt der ehemalige Gelsenkirchener Agenturchef gut: Von Ende 2013 bis Frühjahr 2018 leitete der Hildener die Agentur für Arbeit in Mettmann.

Der 44-Jährige Thiemann ist seit 24 Jahren für die Arbeitsagentur tätig, war zuletzt vier Jahre Geschäftsführer in Recklinghausen.

In Recklinghausen als operativer Geschäftsführer gearbeitet

Nach dem Studium des Arbeitsmarkt-Managements begann er in der Arbeitsagentur Coesfeld als Arbeitsvermittler. „Während dieser Zeit habe ich engen Kontakt zu den Kunden gepflegt. Ich kenne die Anliegen der Menschen und ihre Sorgen. Diese Zeit hat mich geprägt. In den letzten Jahren habe ich in Recklinghausen als operativer Geschäftsführer gearbeitet. Durch die Tätigkeit fühle ich mich der Emscher-Lippe-Region verbunden. Ich schätze hier die direkte, geradlinige Art der Menschen.“

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auf dem Gelsenkirchener Arbeitsmarkt deutlich spürbar“, schätzt Thiemann ein. „Der zuletzt robuste Arbeitsmarkt ist schmerzhaft getroffen, aber nicht stärker als in andere Regionen.“ Es habe keine Massenentlassungen gegeben und die Insolvenzen seien bisher ebenfalls nicht stark gestiegen. „Gerade in dieser Zeit sind wir gefordert, durch die notwendigen Geldleistungen den sozialen Frieden zu sichern. Es hat im Moment höchste Priorität, die existenzsichernden Leistungen, wie das Kurzarbeitergeld oder das Arbeitslosengeld, pünktlich zu überweisen“, unterstreicht er.

„Leistungen für den sozialen Frieden“

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/article228149537.eceTrotz der Krise, die durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurde, brauche der Arbeitsmarkt Fachkräfte. Der Bedarf sei weiterhin da und spätestens, wenn die Unternehmen in Gelsenkirchen und Bottrop ihren Betrieb wieder hochfahren, werde qualifiziertes Personal gebraucht. Deshalb gelte, weiter in Ausbildung und Weiterbildung zu investieren, auch mit Beratungs- und Förderangeboten.

Auch die Vermeidung und Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit bleibe ein wichtiges Ziel für den Arbeitsmarkt in der Region, um so mehr Menschen die Teilhabe am Erwerbsleben zu ermöglichen. Der Ausbildungsmarkt sei aktuell betroffen, es werde aber weiter ausgebildet. „Daher appelliere ich an die Unternehmen, weiter auf Ausbildung zu setzen, um so auch langfristig gut aufgestellt zu sein. Es wird ja eine Zeit nach Corona geben“, erklärt Thiemann.

Info und Kontakt

Die Dienststellen an der Vattmannstraße 12 in Gelsenkirchen und in Bottrop an der Prosperstraße 35-37 sind derzeit nicht für den Publikumsverkehr geöffnet, als Sammelrufnummer wurde 0209 164 222 installiert, E-Mail: Gelsenkirchen.Berufsberatung@arbeitsagentur.de oder Bottrop.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Der direkte Draht zum Arbeitgeber-Service: 0800 4 5555 20, E-Mail: Gelsenkirchen.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de und Bottrop.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de

Aktuell seien in Gelsenkirchen über 1000 freie Ausbildungsstellen und in Bottrop fast 500 aufzulisten. Es lohne sich also für die Jugendlichen, sich weiterhin aktiv zu bewerben und für die Arbeitgeber, auch jetzt noch ihre freien Ausbildungsstellen zu melden.

Der Sohn macht eine Ausbildung zum Tischler

Der 44-Jährige ist oft in der Natur unterwegs – mit seinem Hund Wilma oder sportlich mit dem Mountainbike. Thiemann ist verheiratet und hat eine 16 Jahre alte Tochter und einen 18 Jahre alten Sohn, der eine Ausbildung zum Tischler macht. Das Handwerk, ist der Vater überzeugt, „bietet Jugendlichen ausgezeichnete Chancen“.