Gelsenkirchen. Neben den insgesamt fünf Schulneubauten im Stadtsüden stehen auch an den bestehenden Schulen massive Um- und Ausbauten an. Ein Überblick.

Neben den insgesamt fünf geplanten Schulneubauten, die der Rat der Stadt in Gelsenkirchen bereits im Juni auf den Weg bringen soll, stehen auch zahlreiche Ausbauten an bestehenden Schulen an, um Platz für die vor allem im Stadtsüden wachsende Schülerzahl zu schaffen. Was an der Gemeinschaftsgrundschule Sternschule bereits vollendet ist, der Ausbau von sechs zusätzlichen Klassenräumen, steht an der Friedrich-Grillo-Grundschule noch bevor. Ebenfalls aktuell zur Abstimmung steht die Sanierung und Wiederinbetriebnahme der ehemaligen Schule an der Bickernstraße 98, die Teilstandort der Mulvany-Realschule werden soll.

Verkürztes Verfahren wegen des Zeitdrucks

Für die Schule an der Grillostraße stimmten die Bezirksvertreter aus Mitte einmütig dem Vorschlag der Verwaltung zu, der Empfehlung des externen Schulgutachtens zu folgen und an der Grillostraße 63 einen Schulergänzungsbau zu errichten. Dadurch kann diese Grundschule von drei auf vier Züge aufgestockt werden. Auch die Zahl der Plätze in der Ganztagsbetreuung soll dank Ausbau aufgestockt werden - was mit zusätzlichem Platzbedarf dafür einhergeht, auch in Bezug auf Küchen-  und Mensabereich. Die Kosten dafür können noch nicht beziffert werden, die Verwaltungsvorlage geht jedoch von rund 5,2 Millionen Euro aus, die die Stadt tragen muss. Grundlage für die Bauten soll die vom Städtetag NRW herausgegebene „Handreichung zum Schulbau“ sein. Da der Bedarf an mehr Schulraum bereits im nächsten Jahr deutlich höher sein wird als der vorhandene Platz, besteht Zeitdruck. Um die Realisierung des Ergänzungsbaus zu beschleunigen, erteilten die Bezirksvertreter der Verwaltung die Freigabe für die Planung, Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten. In puncto Klimarelevanz soll laut Vorlage der „klimaneutrale Betrieb des Gebäudes“ das Ziel sein.

Hoher Sanierungsbedarf an der Bickernstraße

Der Schulhof der ehemaligen Grundschule in Bismarck ist nicht mehr als solcher benutzbar. Pflaster und Asphalt sollen erneuert werden, die Grünflächen aufbereitet.
Der Schulhof der ehemaligen Grundschule in Bismarck ist nicht mehr als solcher benutzbar. Pflaster und Asphalt sollen erneuert werden, die Grünflächen aufbereitet. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto


Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen stehen bei der Wiederinbetriebnahme des Gebäudes an der Bickernstraße 98 an.  Bereits 2017 hatte die Stadt die Einrichtung einer Außenstelle der Mulvany-Realschule in dem alten Schulgebäude angedacht, in der zeitlich befristet Platz für die Beschulung von Internationalen Förderklassen der Sekundarstufe I geschaffen werden sollte. Damals hatte man schließlich die Pläne doch auf Eis gelegt, da der Platz aktuell auch ohne den Standort in Bismarck ausreichte.

Auch für Regelklassen nutzbar

Nun soll es nicht nur um eine Außenstelle als Übergangslösung gehen, sondern um einen Teilstandort. Der Unterschied ist, dass Teilstandorte auch auf dauerhaften Betrieb angelegt sein können und vor allem auch für Regelklassen genutzt werden können. Schon zum Schuljahr 2021/22, also in gut einem Jahr, soll das marode Gebäude genutzt werden. Daher gibt es im Vorfeld keine Gebäudesubstanzuntersuchung.

Entscheidung fällt erst im Rat im Juni

Auf dem Sanierungsplan stehen zunächst die Einrichtung eines weiteren Rettungswegs, die komplette Erneuerung der Elektroinstallation koordiniert mit einem Ausbau des Datennetzwerks, eine Erneuerung der Beleuchtung, Türen, Fensteraustausch und Sonnenschutz. Zudem werden die Trinkwasserinstallation und Heizung überprüft und bei Bedarf instand gesetzt sowie einige Oberböden erneuert. Auf dem Schulhof wird die Asphaltfläche komplett ausgetauscht, Pflasterarbeiten und auch Grünarbeiten stehen hier an. Abzuwarten ist zudem noch das Ergebnis einer Schadstoffuntersuchung. Sollte diese Handlungsbedarf ergeben, kann sich der Zeitplan naturgemäß verschieben. Auch dieser Vorlage stimmten die Bezirksvertreter trotz der Einschränkungen zu. Die Entscheidung darüber fällt allerdings erst im Rat im Juni.