Gelsenkirchen-Resse. Christian Bies leitet die Kita Middelicher Straße in Gelsenkirchen. Abstand nach Corona-Regeln zu halten ist für ihn in der Kita kaum möglich.

Christian Bies (40) leitet die Kita an der Middelicher Straße, ist selbst zweifacher Vater und „nebenbei“ bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Als Kita-Leiter hat er eigentlich mit der Organisation in seiner Einrichtung mit den erweiterten Öffnungszeiten von sechs bis 20 Uhr und in Coronazeiten reduziertem Personal mehr als genug zu tun.

Trotzdem muss er immer wieder auch in der Betreuung einspringen. Fünf seiner zwölf Erzieher in der Einrichtung fallen als Risikopatienten aus. Da wird es im notwendigen Schichtbetrieb schon jetzt manches Mal knapp mit dem Personal. Auch wenn derzeit „nur“ um die 20 Kinder im Schnitt je Woche kommen.

Den Kindern mit dem Mundschutz nicht Angst machen

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/corona-600-kinder-nutzen-kita-notbetreuung-in-gelsenkirchen-id229015463.html„Bei den größeren Kindern ist es schon mal möglich, auch bei Spielen am Tisch Abstand zu halten. Auch beim Essen. Aber bei den Kleinen...“ Bei den meisten der derzeit 20 Kinder je Woche in der Kita kann Christian Bier bei seiner Arbeit häufig weder genug Abstand halten noch sich mit Schutzkleidung schützen. „Wir tragen in der Regel in der Kita nur Mundschutz, wenn wir rausgehen zu den Eltern. Wir wollen den Kindern ja keine Angst machen. Es ist schwer genug für alle. Die psychische Belastung ist auch für die Kinder hoch“, haben er und sein Team festgestellt.

„Bei uns Erziehern ist im Moment die körperliche Belastung zwar kleiner als sonst. Aber die Gedanken nimmt man abends schon mit nach Hause. Auch die Gedanken daran, wie es nächste Woche wird, mit mehr Kindern“, räumt er ein. Und ergänzt lachend: „Meine Frau sagt mittlerweile: Du bist der Virenherd Nummer eins bei uns!“