Gelsenkirchen-Horst. Adlerähnlicher Greifvogel entflog offenbar aus Langeweile aus der Voliere am Schloss Horst. Halter Michael Kasperski setzt auf Hilfe von Bürgern.
Braunes Federkleid, bläulicher Schnabel, und pfiffig ist Vigo auch noch: Falls es dafür eines Beweises bedurfte, dann hat der Horster Bussard ihn am Freitag, 24. April, gegen 15 Uhr geliefert. Er rüttelte so lange an seiner Voliere, bis sich deren Schrauben lösten - und er davonfliegen konnte. Falkner Michael Kasperski sucht ihn nun verzweifelt und bittet die Bürger um Mithilfe.
"Vigo kann sich eigentlich nur in einem Umkreis von fünf Kilometern um das Schloss Horst herum aufhalten, wo die Flugdrahtanlage steht, in der er untergebracht war. Er ist ein eher fauler Vogel und fliegt bestimmt nicht weiter raus", meint Kasperski.
Gelsenkirchener Bussard trägt auffällige Lederbänder an den Füßen
Vigo ist etwa 55 Zentimeter groß und hat eine Flügelspannbreite von 135 Zentimetern. Oberhalb der orangefarbenen Krallen sind etwa einen Meter lange, hellbraune Lederbänder mit einer gelben Schnur befestigt, so dass er Gefahr läuft, sich etwa an einem Ast oder Zaun zu verheddern.
"Er ist sowohl an Menschen als auch an Verkehr gewöhnt, also in der Lage, etwa einem Auto auszuweichen", so der Falkner. Trotzdem fürchtet er um seinen neunjährigen Bussard: "Wenn er etwa einem Kaninchen nachjagt, ist er so darauf fokussiert, dass er womöglich in einen Stacheldraht fliegt."
Vigo ist offenbar aus Langeweile ausgebüxt
Eine Gefahr für Menschen gehe von dem Greifvogel nicht aus. "Er wird niemanden attackieren. Trotzdem sollte man ihn nicht berühren, sondern in Ruhe sitzen lassen und mich anrufen, ich hole ihn dann ab."
Kasperski vermutet, dass Vigo aus Langeweile ausgebüxt ist. "Wegen der Coronakrise fallen alle Termine in Kitas, Altenheimen und Schulen aus. Er ist derzeit chronisch unterfordert und langweilt sich." Kontakt: Telefon 0177 8054408